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22.08.09 / Getrennte Gymnasien / Oberschulrat will eigene Schulen für Migranten – harsche Kritik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-09 vom 22. August 2009

Getrennte Gymnasien
Oberschulrat will eigene Schulen für Migranten – harsche Kritik

Um Kinder von Einwanderern noch besser fördern zu können, solle Berlin spezielle Gymnasien nur für Migranten-Kinder einführen. Dies hat einer der Leitenden Oberschulräte der Hauptstadt, Gerhard Schmid, vorgeschlagen.

„Das Angebot soll vor allem Migranten mit großem Potential fördern, die auf herkömmlichen Gymnasien keine Chance haben, das Abitur zu erreichen“, sagte Schmid dem Berliner „Tagesspiegel“. Die Hälfte aller jungen Berliner habe bereits einen Migrationshintergrund und viele andere Bildungskonzepte seien gescheitert, so Schmid, der auch Regionalbeauftragter des „Bundes Freiheit der Wissenschaft“ ist. Da müsse man innovative Ideen zulassen. Für solche Schulen benötige man indes auch Lehrer, die etwas bewegen wollten. In diesem Zusammenhang forderte Schmid Leistungskontrollen für Lehrer, den Zwang zur Fortbildung und Sanktionen bei Minderleistung bis zur Entlassung einer Lehrkraft. Weiteren „linken Bildungsexperimenten erteilte Schmid eine Absage.

Davon fühlte sich offenbar der Bildungsexperte der Berliner Grünen, Özcan Mutlu, angesprochen, der Schmid eine „gestrige Vorstellung von Bildung“ vorwarf. Man brauche statt „Sonder-Schulen“ mehr Personal und mehr Förderung. Schmid sein untragbar.

Kritisiert wurde von anderer Seite die etwas ungenaue Bezeichnung „Migranten“ oder „Schüler mit Migrationshintergrund“. Hierunter fallen alle Kinder, die von beiden oder auch nur einem Elternteil her ausländische Wurzeln haben, und seien diese türkisch, dänisch oder schweizerisch. Die von Schmid aufgezeigten Probleme betreffen jedoch beinahe durchweg nur Schüler mit arabischem oder türkischem Hintergrund. Dies wird bei den öffentlichen Debatten zu dem Thema noch immer kaum thematisiert.

Bei den genannten Gruppen sind es häufig die Eltern, die sich wenig oder gar nicht um das schulische Fortkommen ihrer Sprösslinge kümmern. Lehrer beklagen, dass es somit gerade die Eltern besonders problematischer und schlechter Schüler türkischer oder arabischer Herkunft sind, die nie zu Elternabenden erscheinen. Hier wirkt sich nicht selten aus, dass besonders junge Türken gern Frauen aus ihrer Heimat heiraten, die selbst so gut wie kein Deutsch sprechen und mit der hiesigen Kultur, mithin auch der Bildungskultur, vollkommen überfordert sind.      Hans Heckel


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