25.04.2024

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22.08.09 / Faszination Islam

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-09 vom 22. August 2009

Faszination Islam

Der Reiz, den die Religion Mohammeds gerade auf manche spirituell Unerfüllte des Westens nach eigenem Bekunden ausübt, ist vielschichtig. Gerade Christen ist manches auf den ersten Blick irgendwie vertraut. Zugleich leben Muslime ihren Glauben aus Sicht säkularisationsgewöhnter Europäer umfassender. Der Islam kommt sittenstreng und sich selbst in vieler Hinsicht sicherer als manche durch kritische Bibelforschung und zeitgeistige Sichtweisen scheinbar verwässerte und kraftlos gewordene Botschaften heutiger christlicher Kirchen Europas daher. Ein strenger Gott, der unvermittelt fordert, straft oder eben belohnt.

Eine Religion, in der das ehrfürchtige Moment in einer klaren bis harten und weitaus weniger gleichnishaften Sprache Ausdruck findet, verlockt manche, sich an den vermeintlichen Ursprung authentischer Religiosität zurückgeführt zu sehen. Gerade angesichts der Wirtschaftskrise trumpft der Islam mit seinen sozialen Ansprüchen auf: keine Zinsen, keine Spekulationen oder auch nur Versicherungen im klassischen Sinn. Stattdessen fordert der Islam zu sozialer Fürsorge und Spenden auf. Botschaften, die im mitunter kapitalismusmüden Westen Neugier erzeugen, unabhängig davon, wie konsequent sie im Islam tatsächlich umgesetzt werden.

Äußere Symbole des Islam, und als solches gilt zu Recht auch das Kopftuch, bieten zudem die Chance, öffentlich Stellung zu beziehen, sich abzugrenzen.

Im traditionellen Sinne intakte muslimische Familien versprechen Rückzugsräume. Obendrein wirkt die Selbstdarstellung des Islam als „Religion des Friedens“ gerade vor dem Hintergrund christlicher Kreuzzugs-Komplexe und allgemeinen Religionsfrustes mitunter als spannende Alternative.      SV


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