28.03.2024

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12.09.09 / Afghanistan

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-09 vom 12. September 2009

Hinrich E. Bues:
Afghanistan

Acht Jahre nach den verheerenden Anschlägen vom 11. September 2001 stehen deutsche Truppen in Afghanistan. Zusammen mit ihren Nato-Verbündeten praktizieren sie die „uneingeschränkte Solidarität“, von der der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder so schnell gesprochen hatte. Inzwischen ist diese Solidarität aus der Mode gekommen. Der Ex-Kanzler forderte in dieser Woche den Abzug der deutschen Truppen innerhalb der nächsten fünf Jahre. In die gleiche Kerbe schlägt Oskar Lafontaine, der im Wahlkampf populistisch„raus aus Afghanistan“ plakatieren lässt.

Man kann Bundesverteidigungsminister Jung (CDU) eine ungeschickte Informationspolitik vorhalten, doch das ist noch lange kein Grund, in dieser kritischen Situation verbal auf den Minister einzuschlagen, wie es jüngst eine Kommentatorin der „Tagesschau“ tat. Jung hat jetzt darauf hingewiesen, dass die beiden gekaperten Tanklaster nur sechs Kilometer vom deutschen Lager entfernt in einem Flussbett standen. Die Taliban waren nachts um 2.30 Uhr damit beschäftigt, die Diesel-Laster wieder frei zu bekommen, um sie eventuell als verheerende Bomben eines Selbstmordattentäters einsetzen zu können. Dass der deutsche Kommandeur des Lagers nahe Kundus zum Handeln gezwungen war, versteht sich von selbst. Von den Verbündeten, insbesondere dem amerikanischen Oberkommandierenden und europäischen Regierungen, darf man in dieser Situation Solidarität und Loyalität verlangen. Vergessen wird leider auch oft, welche Aufbauleistung deutsche Soldaten in 850 zivilen Projekten geleistet haben.


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