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12.09.09 / Undurchsichtige Seelsorger / Die Parallelgesellschaft formiert sich weiter: In Berlin eröffnet das erste muslimische Sorgentelefon

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-09 vom 12. September 2009

Undurchsichtige Seelsorger
Die Parallelgesellschaft formiert sich weiter: In Berlin eröffnet das erste muslimische Sorgentelefon

Laut einer CIA-Studie drohen um das Jahr 2020 in etlichen europäischen Ballungsgebieten Bürgerkriege. In einem Bericht der „Washington Post“ vom Mai 2008 begründete CIA-Chef Michael Hayden dieses Szenario mit dem starken Anwachsen der muslimischen Bevölkerungsgruppe, die sich in Parallelgesellschaften organisiere.

Aktueller Ausweis dieser fortschreitenden Segregation ist beispielsweise die Anfang dieser Woche von der niederländischen AZS Media Group gestartete islamisch-korrekte Internet-Such­maschine „I’m halal“ (www.imhalal.com) oder die Ende August von deutschen Muslimen gegründete Partei „Bündnis für Frieden und Fairness“ (BFF). In Berlin hat Ende 2006 das „Türk Huzur Evi“ eröffnet, das erste Pflegeheim mit islamischer Küche und Gebetsraum.

Mit rund 200000 Seelen stellen Muslime etwa sechs Prozent der Einwohner Berlins – fast doppelt so viel wie im EU-Durchschnitt. Und ihr gesellschaftliches Gewicht wächst rapide. Dies zeigt auch der Versuch eines muslimischen Schülers vom Diesterweg-Gymnasium im Wedding, der für sich ein Gebetsrecht inklusive Räumlichkeit in der Schule erstreiten will. Da es sich hier um das Mittagsgebet handelt, wäre davon auszugehen, dass dies mit der Unterrichtszeit kollidiert – wandert der Zeitpunkt des Mittagsgebetes doch mit dem sich täglich verändernden Sonnenstand. Am 29. September wird vor dem Berliner Verwaltungsgericht hierüber verhandelt, nachdem der Senat gegen eine einstweilige Anordnung des Gerichts juristisch vorgegangen war. Die Richter hatten die Schule verpflichtet, dem Schüler die Gebetsverrichtung in der Schule zu ermöglichen. Ein Urteil in dieser Sache wird für Oktober erwartet.

Am 30. Juni verpflichtete das Berliner Kammergericht das Standesamt Charlottenburg-Wilmersdorf dazu, den arabischen Vornamen „Djehad“ (Heiliger Krieg) anzuerkennen. Der siegreiche Kläger in diesem Rechtsstreit ist der aus Ägypten stammende und in Deutschland eingebürgerte Reda Seyam. Er gilt als Aktivist der deutschen Islamisten-Szene und wird verdächtigt, zu den Hintermännern der Anschläge auf Bali im Jahr 2002 zu gehören.

Seit dem 1. Mai dieses Jahres  steht in Berlin das deutschlandweit erste Seelsorge-Telefon für Moslems. Bislang war diese Form der Beratung in Europa nur aus Großbritannien bekannt. Unter der Nummer (030) 44 35 09 821 nehmen – zunächst täglich von 16 bis 24 Uhr – über 20 ehrenamtliche Muslime Anrufe aus ganz Deutschland entgegen. Laut dem Geschäftsführer Imran Sagir kämen die Hilferufe nur zu einem Fünftel aus Berlin. Wie auch bei anderen Krisen-Hotlines seien Dreiviertel der Anrufer Frauen. Seine Behauptung allerdings, dass Religion nur „in den allerwenigsten Fällen“ eine Rolle spiele, weckt Zweifel. Bestätigt Sagir doch im gleichen Atemzug, dass die Leute hier Dinge ansprechen könnten, „die sie zu Hause oder in der Moschee nicht bereden wollen“.

Die evangelische und die katholische Kirche standen Sagir bei dem Projekt zur Seite. „Kooperationspartner“ von Diakonischem Werk und Caritas-Verband haben die muslimischen Telefonseelsorger ausgebildet. Zudem hat die Caritas eine ihrer Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Die hierfür zu entrichtende Miete bezahlt die internationale Organisation „Islamic Relief“. Der indischstämmige, 35-jährige Imram Sagir, der in Deutschland geboren und in Charlottenburg aufgewachsen ist, war bereits als Vorsitzender von „Inssan e.V.“ in Erscheinung getreten. Der Verein wollte im Bezirk Charlottenburg ein Grundstück erwerben, um dort ein islamisches Gemeindezentrum mit Moschee und Kindergarten zu eröffnen. Sagir selbst ist bekannt für seine Kontakte zu Ibrahim El-Zayat. Dieser hatte einst eine Summe von 360000 Euro für das Grundstück des ersten, aber ebenfalls gescheiterten Moscheeprojekts von Inssan e.V. in Neukölln bezahlt. Seinerzeit hatte Sagir freimütig bekannt, „mit El-Zayat ganz gut bekannt“ zu sein. Laut Verfassungsschutz ist El-Zayat Vorsitzender der „Islamischen Gemeinschaft Deutschlands“ (IGD), die als hiesiger Brückenkopf der islamistischen Muslimbruderschaft gilt.                      Peter Westphal


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