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12.09.09 / Weiße Flecken ausgemalt / Seminar der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft – Als Sonderdruck erhältlich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-09 vom 12. September 2009

Weiße Flecken ausgemalt
Seminar der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft – Als Sonderdruck erhältlich

Fragen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts und der so genannten „Geschichtspolitik“ standen im Mittelpunkt eines Tagesseminars der Staats- und Wirtschaftpolitischen Gesellschaft in Hamburg vor wenigen Wochen. Zu diesem jährlichen Ereignis traf sich wieder eine große Zahl von historisch und politisch Interessierten, um sich mit Themen zu befassen, die heute gar nicht mehr oder nur noch verzerrt in der Öffentlichkeit behandelt werden. So hatte bereits im Februar das Thema „Zweiter Weltkrieg: Deutsche als Soldaten unter anderen Völkern“ ein weites Echo ausgelöst. Ursache dafür ist wohl auch die durch die Anti-Wehrmacht-Ausstellung des Jan Philipp Reemtsma in die Welt gesetzte Behauptung, die deutsche Wehrmacht habe sich in den besetzten Ländern Verbrechen in einem Ausmaß zuschulden kommen lassen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Obgleich die Ausstellung aufgrund ihrer massiven Fälschungen bald ihre Tore wieder schließen musste, geistern die Diffamierungen weiter durch die Massenmedien.

Diesmal referierten drei junge,  durch ihre fundierten Bücher ausgewiesene Historiker über Teilgebiete der jeweiligen Rolle der Wehrmacht als Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg.

Stefan Scheil sprach über das Verhalten der Wehrmacht in Frankreich und Norwegen, Daniel Heintz über Polen und die Besatzungspolitik auf dem Balkan und Walter Post über die Sowjetunion und Italien.

Ihre mit zahlreichen Quellenhinweisen unterbauten Darlegungen boten häufig ein völlig anderes Bild als das von den Massenmedien in den letzten Jahren verbreitete. In den westlichen und skandinavischen Ländern beispielsweise war das Verhältnis zwischen deutschen Besatzungssoldaten und der einheimischen Bevölkerung zunächst weithin spannungsfrei, bis in Großbritannien ausgebildete Terroristen eingeschleust wurden, die Anschläge verübten, um die Besatzungsmacht zu harter Reaktion zu veranlassen. Auch stellte sich die Besatzungspolitik in Polen in weitem Sinne anders dar, als sie in der Bundesrepublik – häufig inspiriert durch polnisch gelenkte Institute – regelmäßig dargestellt wird. Auch zur Besatzungspolitik in der Sowjetunion erfuhren die Zuhörer manches, was verblüffte, da bislang in Deutschland nicht verbreitet, so etwa die Tatsache, dass das Deutsche Reich umfangreiche wirtschaftliche Wiederaufbauhilfe leistete, nachdem die Rote Armee bei ihren Rückzügen auf Befehl Stalins ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung viel verbrannte Erde hinterlassen hatte. Dass nicht die Rede davon sein könne, Deutschland habe die Absicht verfolgt, im Rahmen eines „Vernichtungskrieges“ die Völker der Sowjetunion sowie die Polen auszurotten, ging aus Dokumenten ebenso hervor wie aus Aussagen von Zeitzeugen. „Vernichten“ wollte man hingegen das kommunistische System (ähnlich, wie die Siegermächte nach dem Kriege den Nationalsozialismus zu beseitigen gedachten und nicht etwa das deutsche Volk).

Sowohl die Referate als auch die Diskussion wurden inzwischen in einem Sonderheft des „Deutschland-Journals“ dokumentiert. Den Abschluss bildet eine Aufstellung über die Freiwilligen aus nahezu allen Ländern Europas, die an der Seite der deutschen Wehrmacht gegen den Bolschewismus gekämpft haben (vgl PAZ Nr. 13/2009) und damit den Beleg lieferten, dass diese Völker offenkundig nicht den Eindruck hatten, die Deutschen wollten sie vernichten. Hätten sonst etwa 800000 Russen und 250000 Ukrainer Deutschland unterstützt oder 280000 Angehörige der Kaukasusvölker, 100000 Letten, 10000 Franzosen, 40000 Niederländer und so weiter?

Man pflegt in Deutschland immer wieder deutsche Kriegsverbrechen, die es zweifellos auch gegeben hat, auszubreiten, aber meist ohne zu erwähnen, welche Ursachen und Hintergründe sie hatten. Sie werden vielmehr regelmäßig als Zeugnisse deutscher Brutalität dargestellt. Auf dem Seminar versuchte man, solche Lücken zu füllen und Fehlurteile zu korrigieren. Das „Deutschland-Journal“, Sonderausgabe „Deutsche als Soldaten unter anderen Völkern“ (144 S.) ist gegen Einsendung eines Fünf-Euro-Scheines pro Exemplar für Versandkosten und Schutzgebühr erhältlich bei der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft, Postfach 26 18 27, in 20508 Hamburg. Hans-Joachim von Leesen


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