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12.09.09 / Als Sachse erzogen / Julius von Bose fand als Jüngling zu Preußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-09 vom 12. September 2009

Als Sachse erzogen
Julius von Bose fand als Jüngling zu Preußen

Der vor 200 Jahren auf der Besitzung Engelsburg bei Sangerhausen geborene Friedrich Julius Wilhelm Graf von Bose war der Sohn eines sächsischen Offiziers und wurde seit seinem zwölften Lebensjahr im großherzoglichen Pagencorps zu Weimar erzogen. Und trotzdem fand er 1826 den Weg zu den Preußen.

Gewandtheit im Auftreten und sicherer Takt gehörten zu den ihm nachgesagten Stärken, und so landete er nach dem Besuch der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin erst einmal in der Adjutantur. Verschiedene Verwendungen als Truppenführer und Stäbler folgten.

1861 wurde er als Chef der Armeeabteilung ins Kriegsministerium versetzt. Hier wurde der Militär in die Politik gezogen. Im Heereskonflikt zwischen Wilhelm I. und dem liberal geprägten Landtag hatte er gegenüber dem Parlament die Position seines Dienstherren zu verteidigen. Es heißt von ihm, dass er dieser Aufgabe mit viel Energie nachgekommen sei, dass sie aber auch über seine Kräfte gegangen sei. In den Kommissionssitzungen soll er den Parlamentariern rhetorisch und argumentativ einfach nicht gewachsen gewesen sein.

Da muss es ihm einer Erlösung gleichgekommen sein, dass er nach dem Ausbruch des Deutsch-Dänischen Krieges an die Spitze der 15. Infanteriebrigade beordert wurde, die er auch in den Deutschen Krieg führte. Legendär ist sein Einsatz in der Schlacht bei Podol, als er selber mit einem Gewehr in der Hand einen Nachtangriff anführte. Des weiteren nahm er an den Schlachten von Münchengrätz, Königgrätz, Göding, Holitsch und bei Blumenau teil.

Der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges brachte ihm die Ernennung zum kommandierenden General des XI. Armeekorps. Allerdings wurde er schon zu Beginn des Krieges in der Schlacht bei Wörth durch zwei Verwundungen für Monate außer Gefecht gesetzt.

An der Spitze des XI. Armeekorps stand Bose auch noch, als er 1880 in den Ruhestand trat. Am 22. Juli 1898 ist der General der Infanterie auf seinem Altersruhesitz zu Hasserode bei Wernigerode vom Alter gezeichnet gestorben. Manuel Ruoff


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