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19.09.09 / »In fremdem Gewahrsam« / Sammlungen der »Prussia«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-09 vom 19. September 2009

»In fremdem Gewahrsam«
Sammlungen der »Prussia« von vor 1945 sind in Polen oder Russland

Die Prussia hat Prof. Dr. Hans Rothe, den langjährigen Vorsitzenden der „Kommission zum Studium der Geschichte des deutschen Ostens“ an der Universität Bonn, eingeladen, in zwei Vorträgen Geschichte, Politik und Kultur der östlichen Nachbarn der Bundesrepublik Deutschland darzustellen.

So wird er „Über Europäisierung Russlands“ auf dem gemeinsamen Treffen von „Tolkemita“ und Prussia am 3. Oktober 2009 im Prußen-Zentrum im Kutschstall-Ensemble des Potsdamer Stadtschlosses, Am Neuen Markt 9, sprechen (weitere Auskünfte bei Reinhard Grunenberg, Telefon und Fax 030 / 31016599) und am 21. November 2009 im Museum „Stadt Königsberg“ in Duisburg vor der Prussia einen Vortrag über die „Politik und Kultur in slawischen Ländern, vor allem im 20. Jahrhundert“ halten. Beide Themen gehören zu einer Vortragsreihe über europäische Geschichte – ein aktuelles Gebiet, mit dem sich die Prussia derzeit befasst.

Die Prussia wurde im Jahre 1844 als Altertumsgesellschaft in Königsberg / Preußen gegründet mit dem Ziel, die Geschichte der Provinz „aus alten verklungenen Zeiten in Wort, Bild, Denkmälern und Überresten den kommenden Generationen zu erhalten“. Während ihres 100jährigen Bestehens hat die Gesellschaft überaus erfolgreich gewirkt und sich in Wissenschaft und Öffentlichkeit ein hohes Ansehen erworben. Sie hat historische und volkstümliche Publikationen herausgegeben, prähistorische Ausgrabungen durchgeführt und die rasch anwachsenden Sammlungen in einem Museum besonderer Art präsentiert, das im Königsberger Schloss untergebracht war und neben vorgeschichtlichen Funden zahlreiche Urkunden, Drucke und Kartenwerke, Modelle von Bauten, Porträts, Fahnen, Münzen, Bauernmöbeln, Trachten und volkstümliche Geräte zeigte.

Das Kriegsende und der „Verlust Ostpreußens“ brachten 1945 das Ende der Prussia mit sich. Auch ihre Sammlungen sind damals größenteils zerstört worden; Reste davon befinden sich – außer bei der „Stiftung Preußischer Kulturbesitz“ – in russischem sowie polnischen Gewahrsam.

1972 wurde in Düsseldorf eine „neue“ Prussia gegründet, um auch weiterhin die „kulturellen Leistungen Altpreußens der Öffentlichkeit sichtbar zu machen“. In zahlreichen Vortragsveranstaltungen und Ausstellungen, mit dem Aufbau einer Bibliothek, den Publikationen einer Schriftenreihe und der Durchführung von Exkursionen hat diese „neue“ Prussia seitdem in diesem Sinne gewirkt. Darüber hinaus hilft sie den in Ostpreußen verbliebenen Deutschen und den umgesiedelten Rußlanddeutschen bei der Bewahrung ihrer deutschen Identität und unterstützt sie in sozialer Hinsicht.

Die Prussia arbeitet zusammen mit allen, die sich der deutschen Vergangenheit des Landes bewusst sind und für die Erhaltung der davon zeugenden Kulturgüter einsetzen. Des weiteren ist die Prussia bemüht, nicht nur die deutsche, sondern auch die europäische Vergangenheit in Politik und Kultur sowie das Verhältnis der europäischen Länder untereinander nicht „politically correct“, sondern sachlich richtig darzustellen, wobei es besonders wichtig scheint, den Akzent auf Osteuropa zu legen.

Die Prussia ist ein eingetragener, als gemeinnützig anerkannter Verein. Dessen Versammlungen finden in der Regel zweimal jährlich im Museum „Stadt Königsberg“ in Duisburg und, zusammen mit der „Tolkemita“, in Potsdam statt; sie werden in der Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt, sowie in der Lokalpresse angekündigt. Gäste sind stets willkommen.   EB

Ausführlichere Informationen erteilt gerne Prof. Dr. Günter Brilla, Kannheideweg 33, 53123 Bonn, Telefon und Fax (0228) 641919.


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