© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-09 vom 19. September 2009

In Kürze

Original und Filmfigur

Anlässlich des Kinostarts des Films „Berlin ’36“ traf Karoline Herfurth, die in dem Streifen die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann spielt, die „wirkliche“ Gretel Bergmann in New York. Als sich die beiden Frauen plötzlich gegenüberstanden, war es für beide ein ganz besonderer Augenblick. Die 95-jährige Margaret Lambert, so heißt Gretel Bergmann heute, der vor über 60 Jahren im Rahmen der Olympischen Spiele von Berlin großes Unrecht widerfahren ist (siehe PAZ 36), lud die junge Schauspielerin in ihre Wohnung ein, wo sich die beiden über den Film unterhielten. „Karoline macht einen großartigen Job im Film, vor allem was die Interpretation meiner Person angeht. Und ihre Hochsprungleistung ist unglaublich“, lobt Lambert Herfurths Leistung.

Die sah sich in der äußerst seltenen Lage, eine historische Figur zu verkörpern und diese dann persönlich zu treffen. „Anfangs war ich kurz davor, in Tränen auszubrechen, weil mich die Begegnung mit Margaret so überwältigt hat“, so Herfurth. „Ich werde erst einmal etwas Zeit brauchen, um zu verstehen, was für einem Menschen ich da begegnet bin. Ich werde Margaret erzählen, wie Menschen auf den Film reagieren, wie er wahrgenommen wird.“       PAZ