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26.09.09 / Ruf nach Selbstverwaltung / Die Székler in Rumänien verlangen territoriale Autonomie

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-09 vom 26. September 2009

Ruf nach Selbstverwaltung
Die Székler in Rumänien verlangen territoriale Autonomie

Etwa 700000 der 21,5 Millionen Einwohner Rumäniens wirken seit Jahren systematisch auf die Errichtung eines autonomen Gebiets hin. Es sind die Székler, ein ungarischer Splitterstamm, die in drei Bezirken Rumäniens lokal bis zu 80 Prozent der Bevölkerung stellen.

Anfang des Jahrzehnts noch belächelt, hat der Autonomie-Gedanke derart an Kraft gewonnen, dass der Chef der ultranationalistischen großrumänischen Partei, Corneliu Vadim Tudor am Vorabend eines Treffens der Vertreter des neugegründeten Nationalrats der Székler schäumte, seine Partei protestiere entschieden gegen die Autonomie, er werde „jedes Opfer“ bringen, um separatistische Absichten zu stoppen. „Ich bin Reserveoffizier der rumänischen Armee, und kann mich wann immer bewaffnen“.

Ungeachtet dieser Drohung kamen Anfang September 400 Vertreter des Nationalrats der Székler und der Ungarischen Bürgerpartei zusammen und fassten sieben Beschlüsse über die territorriale Abgrenzung des Széklerlandes sowie die Fahne, die Hoheitssymbole und die Hymne des umstrittenen Gebiets sowie über die Veranstaltung von Volksbefragungen in den Kreises Harghita und Covasna.

Am 15. September verlangten die Behörden des Széklerlandes von der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, Rumänien zur Anerkennung der Autonomie der Region zu verpflichten. Während im Herbst 2008 der ungarische Präsident Solyom erklärt hatte, dass die Autonomiebestrebungen von „ihm und Ungarn unterstützt“ würden, konterte Präsident Traian Basescu: „Rumänien wird dem Széklerland nie die Autonomie gewähren, weil Rumänien durch seine Verfassung als souveräner Einheitsstaat definiert ist“.

Die Autonomie der Székler wird somit eines der Hauptthemen der rumänischen Präsidentschaftswahlen von 22. November und 6. Dezember sein. E. Kulcsar


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