© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-09 vom 26. September 2009

MELDUNGEN

Politposse vor Papstbesuch

Prag – Wenn Papst Benedikt XVI. heute für drei Tage nach Böhmen und Mähren reist, liegen erst wenige Tage hinter einer bemerkenswerten politischen Schmierenkomödie in der Tschechischen Republik. Die zunächst auf 9./10. Oktober vorgezogene Parlamentswahl wurde vom Verfassungsgericht vorläufig gestoppt, dann von den Parteien mit einer Verfassungsänderung gegen das Gericht durchgeboxt und schließlich durch eine 180-Grad-Wende der oppositionellen Sozialdemokratie (CSSD) doch wieder verhindert. Jetzt dauert die Legislatur wohl bis Juni 2010, das Übergangskabinett von Premier Jan Fischer muss weiterwursteln. PAZ

Einstieg bei South Stream

Moskau – Der französische Energiekonzern EdF (Electricité de France) will mit 10 Prozent bei der geplanten South Stream Pipeline – an der bislang der russische Konzern Gazprom und die italienische ENI je zur Hälfte beteiligt sind – einsteigen. Wladimir Putin und sein französischer Amtskollege François Fillon sollen eine entsprechende Absichtserklärung am 14. September in Moskau unterzeichnet haben, wie die Tageszeitung „Kommersant“ unter Berufung auf Regierungs- und Konzernquellen mitteilte. Ende September könnte es beim Besuch des Gazprom-Chefs Alexej Miller bei dessen Frankreichbesuch zum Vertragsabschluss kommen. Frankreichs Interesse an russischen Pipeline-Vorhaben steigt, wie auch die kurz vor Vertragsabschluss stehenden Verhandlungen der franzöischen GdF Suez über eine Beteiligung von 9 Prozent bei der Ostseepipeline beweisen. Paris plant langfristige Gaslieferverträge unter anderem für seine EdF-Kraftwerke in Italien und Ungarn.            MRK