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26.09.09 / Vom Flair der Dänenmetropole / Bei einem Bummel durch Kopenhagen kann man Vergnügliches und Gemütliches, Skurriles und Edles entdecken

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-09 vom 26. September 2009

Vom Flair der Dänenmetropole
Bei einem Bummel durch Kopenhagen kann man Vergnügliches und Gemütliches, Skurriles und Edles entdecken

Schon 1961 schwärmten Rex Gildo und Vivi Bach in ihrem Erfolgsschlager in „Ko-Ko-Kopenhagen“ vom Flair der Dänenmetropole. Ob Vergnügungspark Tivoli, Einkaufsmeile Strøget, Theater, Festivals oder die zahlreichen Ausstellungen in der Stadt – Kopenhagen ist immer noch ein Hit der Extraklasse. Selbst im Herbst lohnt sich – für Shoppingfreunde, Modefans und kulturell Interessierte gleichermaßen – ein Abstecher in die Hauptstadt am Öresund.

Für den Besucher beginnt die Erkundungstour durch Kopenhagen zunächst am Hauptbahnhof. Von dort sind Innenstadt und (fast) alle Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß zu erreichen. Direkt vor dem Bahnhof beginnt die Mischung aus Kunst und Vergnügen, die im 3,5 Millionen Menschen zählenden Ballungsraum Kopenhagen untrennbar zusammengehören: So zeigt die Ny Carlsberg Glyptothek (Dantes Plads 7) noch bis zum 1. November die faszinierende Welt der Masken von Carpeaux bis Picasso. Das Museum grenzt unmittelbar an den Tivoli, Kopenhagens legendären Vergnügungspark für Familien. Jede Menge Attraktionen warten dort auf die Besucher: von der Achterbahn bis zum Odinsexpress, ein Park mit Blumenbeeten und Wasserspielen, Varietés, Souvenirladen, Restaurants. Im Tivoli ist immer ein Hauch Jahrmarktgeschichte zu spüren: Beleuchtete Kulissen, ein bisschen Taj Mahal, eine Prise altes China vermischen sich gerade in den Abendstunden auf magische Weise mit den Lichtern der Großstadt, oft auch gekrönt von einem opulenten Feuerwerk. Hier werden Erwachsene wieder zu Kindern. 

Überragt wird der Vergnügungspark vom monumentalen Backsteinbau des Rathauses mit seinen kupfergrünen Turmspitzen. Wie ein Trichter zieht der davorliegende Platz die Menschen in den über einen Kilometer langen Strøget, die erste und älteste Fußgängerzone Europas, für die in den 1960er Jahren der Autoverkehr von vier Straßen lahmgelegt wurde. Was anfangs als schmale Straße voller Boutiquen und Restaurants beginnt, öffnet sich bald in mehrere weite Plätze mit diversen Veranstaltungen, derzeit belebt von einem bunten Europamarkt. Eine Mischung aus originellen Geschäften und bekannten Ladenketten prägt die Einkaufsmeile. Die großen Kaufhäuser Illums Bollighus (das größte Skandinaviens) und Magasin du Nord können es durchaus mit denen anderer europäischer Kapitalen wie Paris oder London aufnehmen. Dänisches Design beherrscht das Innere der Konsumtempel. Mitunter werden ganze Abteilungen für Ausstellungen und Kunst freigehalten. Doch vom teuren Chic sollte man sich nicht verunsichern lassen: Dank „Rea“ (Ausverkauf) gibt es auch für Schnäppchenjäger genug Preiswertes vom Feinsten zu entdecken.

Folgt man dem Strøget bis an sein Ende, gelangt man an die dem Öresund zugewandte Wasserseite Kopenhagens. Gleich hinter dem Kongens Nytorv (Neuer Königsplatz), auf dem auch das königliche Theater mit seiner legendären Tanzkompagnie zu finden ist, weht dem Besucher frische Seeluft vom Nyhavn entgegen.

Dem Namen nach ist er der neue, in Wirklichkeit der gemütlich altertümliche Hafen der dänischen Hauptstadt, in dem heute nur noch Segelschiffe ankern. Dort, wo einst Kaufleute handelten, laden jetzt Bars und Restaurants in den klassizistischen Gebäuden zum Verweilen ein. Tangomusik mischt sich mit amerikanischem Slang, Niederländisch, Deutsch und natürlich Dänisch. Bis spät abends schlendern Touristen den Kanal entlang, zwischen ihnen tanzt ein Pärchen verträumt zur Musik, und im Hintergrund knirschen die Spanten von Schiffs-Oldtimern.

Nyhavn, unter König Christian V. (1646–1699) als Kanal zum neuen königlichen Markt angelegt, ist mit seinen Bürgerhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert wahrlich ein besonderer Anziehungspunkt im Touristenmagnet Kopenhagen. Umgeben von klassizistischen Botschaftsgebäuden, edlen Boutiquen, aber auch ganz bodenständigen Kiosk-Geschäften bildet das Quartier direkt am Wasser und in der Nähe von Schloss Amalienborg, dem Sitz der künstlerisch hochbegabten dänischen Königin, die unter anderem J. R. R. Tolkiens „Herr der Ringe“ illustrierte, nicht nur gastronomisch das Zentrum der Stadt der kleinen Meerjungfrau. Auch als Ausgangspunkt für Stadtrundfahrten ist der einstige Kanal eine gute Adresse. Sverre Gutschmidt

Foto: Auf dem Europamarkt: Buntes Treiben in der dänischen Hauptstadt


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