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26.09.09 / Schutt, Asche und Soldaten / Süddeutscher Landeskundler über Wirren des Dreißigjährigen Krieges

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-09 vom 26. September 2009

Schutt, Asche und Soldaten
Süddeutscher Landeskundler über Wirren des Dreißigjährigen Krieges

Bereits in seinem Roman „Niemands Mutter“ entführte Gunter Haug den Leser in die Vergangenheit seiner Heimatstadt Rothenburg ob der Tauber. Auch in seinem neuesten Werk „Die Rose von Franken – Ein Frauenschicksal in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges“ spielt diese Stadt eine entscheidende Rolle.

Der für seine biographischen Tatsachenromane bekannte Schriftsteller Gunter Haug rekonstruiert in diesem Buch die Geschichte von Roswitha Himmelein, eine der weiblichen Vorfahren seiner Mutter, welche bereits als junges Mädchen in den Strudel der schrecklichen Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges geriet.

Im Jahre 1631 verlagerte sich ein Großteil der Schlachten des 1618 begonnenen Dreißigjährigen Krieges in die Region des damaligen Herzogtums Franken und berührte somit auch das Leben der in Gerolfingen, einem Dorf bei Ingolstadt, geboren Roswitha.

Als Roswitha und ihr jüngerer Bruder Matthias sich nach einem beschwerlichen Jahr in den Diensten eines Müllers einem Handelszug anschließen, um in ihr Heimatdorf zu gelangen, geschieht etwas Schreckliches: „Doch die vermeintliche Sicherheit des Handelszuges hatte sich als trügerisch erwiesen. Denn nur wenige Meilen hinter der Stadt war es dann geschehen. Wie aus dem Nichts heraus waren plötzlich stark bewaffnete Männer aus dem Wald gebrochen. Männer in Uniformen.“ Als Roswitha Stunden später wieder erwacht, ist sie nicht nur verletzt, sondern auch allein „… wohin sie ihren Blick auch richtete: von Matthias keine Spur!“

Die Hoffnung, zu Hause Hilfe und Unterstützung zu bekommen, zerschlägt sich jedoch … „Eine Katastrophe hatte sich ereignet. Man brauchte sich dem Dorf gar nicht weiter zu nähern, um zu begreifen, dass Gerolfingen nahezu völlig zerstört war. Schutt und Asche dort, wo bisher die Hütten der Tagelöhner und die Häuser der Bauern gestanden hatten.“ Und in diesem Moment beginnt Roswithas beschwerliche und langwierige Suche nach ihrem Bruder.

Ergreifend und authentisch erzählt der durch Vorträge über Themen der süddeutschen Landeskunde bekannt gewordene Gunter Haug die Geschichte der Roswitha Himmelein.   A. Ney

Gunter Haug: „Die Rose von Franken – Ein Frauenschicksal in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges“, Bastei Lübbe, broschiert, 452 Seiten, 8,95 Euro


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