16.04.2024

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03.10.09 / Pyrrhussieg des Materiellen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-09 vom 03. Oktober 2009

Pyrrhussieg des Materiellen

Dass die wichtigsten Staaten und Organisationen dieser Welt sich zusammentun, um gemeinsam einer weltweiten Finanzkrise Herr zu werden, ist durchaus positiv zu bewerten. Bei aller berechtigten Einzelkritik an den Beschlüssen der bislang drei G20-Gipfel – ohne sie wäre die Krise möglicherweise für viele Menschen weitaus dramatischer verlaufen.

Nun aber will sich dieses Finanz- und Wirtschaftsgremium zu einer Art Weltregierung aufschwingen. Das heißt: Was immer auf dieser Erde oberhalb der nationalen Ebene zu regeln ist, soll streng nach wirtschaftlichen und finanzellen Kriterien geregelt werden. Damit wäre „Geld regiert die Welt“ dann bittere Wirklichkeit.

„Geld“ steht hier als Synonym für das Materielle, als Gegenpol zum Immateriell-Geistigen. Der Wert unserer Welt wird dann nur noch in Mark und Pfennig – pardon: Euro und Cent – bemessen. Moralische Werte leistet man sich allenfalls noch, wenn sie nichts kosten.

Auf dem gefährlichen Weg zu einer solchen Welt sind wir schon weit vorangeschritten, der  Finanz-Gipfel als künftige Weltregierung ist ein Zeichen dafür. Es ist ja nicht einmal das Geld an sich, das diese Welt beherrscht, es ist vor allem die blanke materielle Gier – zuvorderst ganz oben in der Banken- und Börsenhierarchie, aber bei weitem nicht nur dort.

Natürlich können wir nicht alle Räder zurückdrehen; eine Welt ohne Geld wird es nie mehr geben. Vielleicht aber eine Welt, in der Geld und materielle Werte kein Selbstzweck sind, sondern lediglich Mittel zu anderen, höheren Zielen.

Ob unsere soeben neugewählten Regierenden wohl die Kraft haben werden, unser Volk auf einen solchen, weniger materialistischen Weg zu führen?          H.J.M.


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