25.04.2024

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10.10.09 / Im Olymp

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-09 vom 10. Oktober 2009

Konrad Badenheuer:
Im Olymp

Es ist gut, dass es eine weltweit anerkannte Ehrung für herausragende Leistungen auf zahlreichen Feldern der Wissenschaft, aber auch der Literatur sowie für Beiträge zur Wahrung und Durchsetzung des Friedens gibt. Der Nobelpreis gibt ja nicht nur einen größtmöglichen Anreiz zur bestmöglichen Leitung. Er begründet auch ein Stück Gemeinschaft und Öffentlichkeit: Jedes Kind der Welt kennt den Nobelpreis. Die Kriterien, nach denen er vergeben wird oder jedenfalls vergeben werden sollte, sind über nationale, sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg anerkannt.

Während die in diesem Jahr bis zum Redaktionsschluss dieser Zeitung veröffentlichten Ehrungen hohe Zustimmung fanden, darf doch daran erinnert werden, dass es auch schon mehr als fragwürdige Nobelpreisverleihungen gab, die das Ansehen dieser Ehrung (deren Stiftung durch den Erfinder des Dynamits übrigens eine Art symbolische Wiedergutmachung an der Menschheit darstellt für die grauenhaften Schäden, die der militärische Missbrauch dieser Erfindung bewirkt hat) in Frage gestellt haben. Leistungen im Bereich der Naturwissenschaften sind ziemlich objektiv feststellbar – aber wie sieht es aus mit literarischen Leistungen? Plötzlich spielte der Regionalproporz eine Rolle („endlich mal ein Afrikaner“) oder gar politische Erwägungen – man denke nur an die Ehrung von Elfriede Jelinek. Mit Ernest Hemmingway wurde sogar ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher in den „noblen“ Olymp der Literaten erhoben. Dort schwebt er nun über den Dingen – gleich neben „großen Friedenspolitikern“ wie Menachem Begin und Jassir Arafat.


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