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31.10.09 / Desaster

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-09 vom 31. Oktober 2009

Wilhem v. Gottberg:
Desaster

Am vergangenen Sonntag erfolgte in Bagdad ein Sprengstoffanschlag, der deutlich über die bisherigen Anschläge hinausging. Etwa 150 Tote und mindestens ein halbes Tausend Verletzte, von den zurückbleibenden Trümmerwüsten wollen wir gar nicht sprechen.

Die USA haben mit ihrem Angriffskrieg 2003 gegen den Irak eine menschliche Tragödie von ungeheurem Ausmaß angerichtet – vorsichtige Schätzungen sprechen von 40000 zivilen Toten. Ihre Politik hat ihnen im Nahen Osten eine desaströse Imageschädigung eingebracht. Die von den USA zu verantwortende ruinöse Embargopolitik schon vor Kriegsbeginn im März 2003 sowie der Krieg, die Verwüstungen des Krieges, aber auch die andauernden gewalttätigen Kriegsfolgeauseinandersetzungen haben den Menschen im Zweistromland unermessliches Leid zugefügt. Sicherlich, Iraks Verbrecher-Präsident Saddam Hussein wurde beseitigt, aber um welchen Preis? Die verlogene Begründung für den Krieg, „der Irak besitzt Massenvernichtungswaffen“, ist unvergessen. Heute dürfte es im Irak nicht wenige Menschen geben, die sich die Saddamzeit zurückwünschen.

In Afghanistan zeichnet sich das nächste Desaster für die imperiale US-Geostrategie ab. Hier allerdings sitzen die europäischen Nato-Partner mit im Boot. Die Nato ist ein Verteidigungsbündnis. Afghanistan hat kein Nato-Mitgliedsland angegriffen. Das Argument „Deutschland wird am Hindukusch verteidigt“, ist Unfug. Nicht erst im 19. und 20. Jahrhundert sind mehrere Versuche gescheitert, Afghanistan zu unterwerfen. Die Nato soll das nun schaffen? Es ist an der Zeit für die Nato, eine Rückzugsstrategie zu erarbeiten.


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