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31.10.09 / »Ein Gefühl trauriger Verbundenheit« / Wulf D. Wagner zeichnet Entstehung und Erbe einer großartigen Kulturlandschaft nach

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-09 vom 31. Oktober 2009

»Ein Gefühl trauriger Verbundenheit«
Wulf D. Wagner zeichnet Entstehung und Erbe einer großartigen Kulturlandschaft nach

Schlösser und Herrenhäuser haben es ihm angetan, vornehmlich die im östlichen Teil des ehemaligen Deutschen Reiches. „Nur das Wissen um das, was war, kann uns zeigen, wie zu formen sein wird und wie nicht“, hat Wulf Dietrich Wagner einmal geschrieben. Mit seinem unermüdlichen Wirken für die Bausubstanz in Ostpreußen zeigt er immer wieder aufs neue, dass nicht alles verschüttet wurde durch die Willkür der Menschen. Im Rahmen seiner Promotion widmete sich Wagner der Erforschung des Königsberger Stadtschlosses. Eine erweiterte Fassung der Dissertation erschien dann als Buch und zog nicht nur Königsberger in ihren Bann. Im Auftrag der Kreisgemeinschaft Heiligenbeil schrieb er dann ein über 500 Seiten starkes Buch über „Die Güter des Kreises Heiligenbeil“. Nun liegen zwei Bände über die „Kultur im ländlichen Ostpreußen vor“, die der Geschichte, den Gütern und Menschen im Kreis Gerdauen gewidmet sind. Wagner gelingt es auch hier mühelos, über den Tellerrand zu schauen und Leser für ein Thema zu interessieren, das eben nicht nur auf einen Kreis im fernen Ostpreußen beschränkt ist. „Das Bild einstiger blühender Kulturlandschaft vor Augen, entstanden ,ein Gefühl trauriger Verbundenheit‘ und die wertvollen Dokumentationen“, hieß es in der Laudatio auf Wagner zur Verleihung des Ostpreußischen Kulturpreises 2008. Zeilen, die auch in diesem Zusammenhang gültig sind. An Architektur Interessierte dürfte vor allem das Kapitel ansprechen, das sich ausführlich mit dem Wiederaufbau im Ersten Weltkrieg beschäftigt. Namen wie Hugo Häring oder Heinz Stoffregen stehen für diese Aufbauleistung im Kreis Gerdauen. Doch auch Eduard Knoblauch (siehe oben) war mit Arbeiten vertreten. Er gestaltete zwischen 1850 und 1855 die Schlossanlage in neuromanischen und neugotischen Stil neu. Immer wieder sind es die Menschen, die Geschichte lebendig machen. Geschichte, die Wulf D. Wagner einfühlsam und spannend zugleich nacherzählt.             os

Wulf D. Wagner: „Kultur im ländlichen Ostpreußen – Geschichte, Güter und Menschen im Kreis Gerdauen“, Husum Verlag, Band 1 (715 Seiten), Band 2 (672 Seiten), zahlreiche Abbildungen, gebunden, jeweils 39,95 Euro


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