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07.11.09 / Streit am See / SPD-Politikerin sperrt ihr Grundstück ab

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-09 vom 07. November 2009

Streit am See
SPD-Politikerin sperrt ihr Grundstück ab

Seegrundstücke in unmittelbarer Nähe Berlins sind begehrt und teuer. Allerdings spazieren gern Fremde  über die Parzellen. Das hat in der Vergangenheit zu Auseinandersetzungen geführt, ob der Zugang zu den Gewässern allen offenstehen müsse oder ob die Anlieger ihren Besitz absperren dürfen.

Im Frühjahr hat das brandenburgische Oberverwaltungsgericht (OVG) den Eigentümern Recht gegeben. Seither wurden viele Seegrundstücke eingezäunt. Linkspartei und SPD waren dagegen Sturm gelaufen.

Da platzte eine peinliche Nachricht herein: Dieser Tage wurde bekannt, dass ausgerechnet die gerade wiedergewählte SPD-Europaabgeordnete Dagmar Roth-Behrendt am Großen Glienicker See ein Wassergrundstück besitzt und tatsächlich einen Teil davon nun eingezäunt hat. Ihr Parteigenosse, der Oberbürgermeister von Potsdam, Jann Jakobs, kündigte erzürnt „ordnungsbehördliche Schritte“ gegen das „unglück-liche“ Verhalten Roth-Behrendts an. Laut gültigem Bebauungsplan seien bauliche Anlagen wie solche Barrieren nämlich unzulässig – meint der Kommunalpolitiker, die Rechtsprechung des OVG nicht beachtend.

Roth-Behrendt jammert dagegen: „Ich möchte aber wenigstens einen Bereich haben, wo ich nicht wie bislang zerbrochene Flaschen, Hundekot und Kondome wegräumen muss. Das ist richtig eklig.“

Die übrigen brandenburgischen Seen-Anrainer dürften den Fortgang dieses skurrilen Zwists aufmerksam verfolgen.       HL


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