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07.11.09 / Kampf ums Wasser / Palästinenser werden diskriminiert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-09 vom 07. November 2009

Kampf ums Wasser
Palästinenser werden diskriminiert

In einem Bericht vom 27. Ok-tober (abrufbar unter www.amnesty.org) geht Amnesty International ausführlich auf die Diskriminierung der Palästinenser bei der Wasserzuteilung im besetzten Westjordanland und im Gaza-Streifen ein.

Der Bericht erhält besondere politische Brisanz dadurch, dass die Regierung Obama nun nicht einmal mehr die Einstellung des israelischen Siedlungsbaus als Vorbedingung für „Friedensgespräche“ mit der Marionettenregierung von „Palästinenser-Präsident“ Mahmud Abbas ansieht und dass Enteignungen und Hausabbrüche in arabischen Quartieren unvermindert weitergehen.

Der 90-seitige Bericht, der auch Illustrationen sowie Kartenmaterial über die hydrologischen Verhältnisse und über die Zerstückelung der besetzten Gebiete durch 500000 israelische „Siedler“ umfasst, belegt, dass Israelis pro Kopf viermal so viel Wasser wie Palästinenser erhalten – für die einen Swimming-Pools und künstlich bewässerte Plantagen, für die anderen verdorrende Felder und Haine. Viele Palästinenser sind zudem von Trinkwasser aus Tankwagen abhängig, die wegen der Straßensperren oft lange Umwege fahren müssen, und viele können sich die nötigsten Mengen selbst in minderer Qualität kaum leisten.

Israel, das die Wasserreserven fast vollständig kontrolliert, nennt den Bericht voreingenommen und falsch. Man gebe den Palästinensern ohnehin mehr, als ihnen gemäß dem Oslo-Abkommen von 1993 zustünde, und außerdem sei der Unterschied im Wasserverbrauch „nicht so groß wie von Amnesty angegeben“.

Mark Regev, Pressesprecher von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, konterte Vorwürfe mit der Frage: „Wer sagt denn, dass die Palästinenser ein Recht auf die Grundwasserströme haben?“ Die Palästinenser seien selber schuld, weil sie ihr Leitungssystem nicht in Ordnung hielten.

Zu ergänzen wäre allerdings, dass Leitungen und Behälter vorzugsweise durch Militärschikanen zerstört und Ersatzteillieferungen verhindert werden. Ein großer Teil des von Israelis verbrauchten Wassers stammt außerdem von den von Israel völkerrechtswidrig annektierten syrischen Golan-Höhen.    RGK


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