© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-09 vom 07. November 2009

Über 1945 hinaus
Buchpräsentation in der Handelskammer

Christian Papendicks großformatige Bilddokumentation „Der Norden Ostpreußens – Land zwischen Zerfall und Hoffnung“ gehört mit 1227 Fotografien zu den aufwendigsten Werken dieser Art. Vor wenigen Wochen wurde das seit Anfang Mai erhältliche Buch im Schäfersaal der Hamburger Handelskammer in festlichem Rahmen präsentiert. Der musikalischen Eröffnung durch die Chaconne in G-Dur folgten Grußworte des Hausherren und des Gastgebers. Der Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg erklärte launig, dass er als Rheinländer „von der anderen Ecke Preußens“ stamme und verwies voller Stolz darauf, dass seine Kammer 1992 die erste öffentlich-rechtliche Institution aus der Bundesrepublik gewesen sei, die in Königsberg ein Büro habe eröffnen dürfen. Hans-Jörg Schmidt-Trens sprach von der Mammutaufgabe, sich dem Verfall der deutschen Bausubstanz entgegenzustemmen, wobei Papendicks Werk eine besondere Bedeutung zukomme.

Der Gastgeber, das Ostpreußische Landesmuseum, war durch seinen Direktor Joachim Mähnert vertreten. In seinem Grußwort stellte er sein Ziel vor, zukünftig in der Behandlung des Themas Ostpreußen über das Jahr 1945 hinauszugehen. Das betreffe zum einem das Schicksal der Ostpreußen nach ihrer Flucht und Vertreibung in Mittel- und Westdeutschland, aber eben auch die weitere Entwicklung des Landes, und hier passe Papendicks Buch ebenso wie die in Kürze im Ostpreußischen Landesmuseum zu sehende Ausstellung „Es war ein Land ...“ mit dem Untertitel „Der Norden Ostpreußens in Fotografien von Christian Papendick“ perfekt, da dessen Bilder das Nachkriegsostpreußen zeigen.

Den Höhepunkt der Präsentation bildete ein vom Professor an der Freien Kunstschule Stuttgart Albrecht Leuteritz präsentierter Gang durch das Buch. Unterstützt wurde dieser lebendige Vortrag durch die Projektion von Fotos, Karten und Seiten aus Papendicks Werk.

Den Abschluss bildete eine stimmungsvolle Lesung aus Gertrude Papendicks Erinnerungen an Königsberg durch Regina Pressler sowie ein persönliches Wort des Buchautoren mit anschließendem Signieren.   Manuel Ruoff