© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-09 vom 14. November 2009

Appell an Brüssel
OLV protestiert gegen EU-Beschluss

In Bad Pyrmont haben am Wochenende die etwa 60 Delegierten der Ostpreußischen Landesvertretung (OLV) getagt. Wahlen standen nicht auf dem Programm und so bildeten der Lagebericht des LO-Sprechers Wilhelm v. Gottberg, die Vorbereitung des Deutschlandtreffens der Ostpreußen im Mai 2011 in Erfurt sowie Haushaltsberatungen den inhaltlichen Schwerpunkt.

Wilhelm v. Gottberg beschrieb die aktuelle Lage als „Epochenwandel“, in dem die bisherige Vertriebenenpolitik durch das Abtreten der Erlebnisgeneration und die Historisierung der Vertreibung mehr und mehr durch Deutschlandpolitik abgelöst werde. Ein Beispiel sei der deutsch-polnische Streit um das Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin: „Hier ging es von Anfang an um die Deutungshoheit über die Vertreibung und um die Neujustierung des Rechts.“

Ein weiteres Thema der Beratungen war die Preußische Allgemeine Zeitung, deren Zukunft mit mehr Werbung und möglichst auch den Verkauf an Kiosken gesichert werden soll. In einer einstimmigen Resolution protestierte das ostpreußische „Exilparlament“ gegen die Ausnahmeregelung, die der EU-Rat Prag in Sachen Benesch-Dekrete zugebilligt hat (siehe Bericht Seite 13).          PAZ