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14.11.09 / Neuer Realismus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-09 vom 14. November 2009

Neuer Realismus
von Konrad Badenheuer

Nach Jahren des Herumeierns haben innerhalb weniger Tage mehrere Bundespolitiker Klartext zum Thema Afghanistan gesprochen: Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg nannte den Konflikt fast ohne weitere Schnörkel einen „Krieg“.

Der Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl (CSU), an sich ein Innenpolitiker, aber auch ein bestens informierter Mann in Sachen Sicherheit und Geheimdienste, fordert für Afghanistan „eine neue Strategie mit realistischen Zielen“. Die Einführung einer Demokratie nach westlichem Muster gehöre nicht dazu, stattdessen der klare Schluss: „Wir müssen unsere Soldaten so schnell wie möglich abziehen.“ Uhl ergänzte sinngemäß, dass das Land nicht wieder zur Terrorbasis werden dürfe, dass aber gegen solche Gefahren Geheimdienste mehr ausrichten könnten als Soldaten mit unerfüllbarem Auftrag.

Diesen Realismus, den diese Zeitung seit jeher vertritt, hätte man sich schon früher gewünscht. Man muss ja kein Politologe oder Militärexperte sein, um zu erkennen, dass ein Nato-Kontingent von wenigen Zehntausend Mann in diesem rauhen Land, an dem sich nacheinander Alexander der Große, persische Eroberer, die britische Kolonialmacht und das sowjetische Imperium auf dem Höhepunkt seiner Macht die Zähne ausgebissen haben, wenig ausrichten könnten.

Vor allem an die zentrale Verantwortung der rot-grünen Bundesregierung, die Ende 2001 grünes Licht für diesen sinnlosen Einsatz gegeben hat, sei erinnert. Merkel muss hier eine Suppe auslöffeln, die Schröder und Fischer ihr eingebrockt haben.


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