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14.11.09 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-09 vom 14. November 2009

In Kürze

Konzerte für Reißiger

Nur wenige Experten kennen den Namen Carl Gottlieb Reißiger. Der Komponist wurde am 31. Januar 1798 in Belzig, das seinerzeit noch sächsisch war, als Sohn eines Kantors geboren und starb am 7. November 1859 als Hofkapellmeister in Dresden. Nach dem Studium in Leipzig, Wien und München führte ihn eine Bildungsreise im Auftrag des preußischen Kultusministeriums durch Frankreich und Italien. 1824 leitete Carl Maria v. Weber die Uraufführung von Reißigers Oper „Dido“ in Dresden. Zwei Jahre später wurde Reißiger zum Musikdirektor der Dresdner Hofoper ernannt. 1828 löste er Carl Maria v. Weber als Hofkapellmeister ab. In dieser Eigenschaft arbeitete er in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts auch mit Richard Wagner zusammen.

Reißigers vielseitiges musikalisches Schaffen – vor allem seine geistlichen Werke – waren lange Zeit in Vergessenheit geraten; so „schlummerte“ die Handschrift seines wohl bedeutendsten  Werkes, des Oratoriums „David“, viele Jahre in der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek in Dresden, bis es durch die Belziger Kirchenmusikerin Thea Labes, die in Reißigers Geburtshaus lebt, entdeckt und in jahrelanger mühevoller Arbeit in den frühen 1980er Jahren abgeschrieben und zur Aufführung gebracht wurde.

Die Reißiger-Gesellschaft e. V. in Belzig, die sich der Verbreitung des musikalischen Erbes des Komponisten verschrieben hat, führt aus Anlass seines 150. Todestages sein Requiem in d-moll für Soli, Chor und großes Orchester auf: zu hören am 18. November in der Kathedrale (Hofkirche) zu Dresden (der Stätte, für die es komponiert wurde) und am 22. November in der Stadtkirche St. Gotthardt zu Brandenburg an der Havel.             PAZ

 

Mollenhauer in Keitum

Als der Maler Ernst Mollenhauer 1963 starb, fand der Tapiauer seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Keitum auf Sylt. Auf der Nordseeinsel hatte er eine Landschaft gefunden, die ihn an seine Heimat Ostpreußen erinnerte. Vor allem an Nidden, wo er bereits während seines Studiums an der Königsberger Kunstakademie seine Motive fand. Jahrzehntelang hat Mollenhauer in Nidden gemalt und ein umfangreiches Werk geschaffen, bis die Rote Armee einmarschierte, seine Bilder zerstörte oder verschleppte. In Keitum endlich fand er nach Flucht und Vertreibung die elementare Landschaft wieder, die ihn schon in Ostpreußen begeistert hatte. Auf einer ersten Ausstellung nach Mollenhauers Tod war erst kürzlich eine Reihe dieser Motive im Sylter Heimatmuseum in Keitum zu sehen. Fünf dieser Bilder blieben nun als Leihgaben aus Privatbesitz im Museum, darunter das oben abgebildete Gemälde, und geben weiterhin einen Einblick in seine meisterhafte Malerei.         Os

Foto: Ernst Mollenhauer: „Gartenweg“ (Öl, 1959)


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