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14.11.09 / Pungel mit Erinnerungen / »Der redliche Ostpreuße 2010« ist da − Ostpreußische Autoren erzählen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-09 vom 14. November 2009

Pungel mit Erinnerungen
»Der redliche Ostpreuße 2010« ist da − Ostpreußische Autoren erzählen

Alte Menschen schleppen einen ganzen Sack von Erinnerungen mit sich herum, auch wenn sie dabei den Rücken steifzuhalten verstehen“, schreibt Ottfried Graf Finckenstein in seiner Geschichte über den alten Förster Jakubschik, nachzulesen in der neuen Ausgabe des „Redlichen Ostpreußen“. Ein ganzer Sack von Erinnerungen wird hier vor dem Leser ausgebreitet. Erinnerungen an Ostpreußen und seine Menschen, an die tiefen Wälder und gewaltigen Ströme wie die Memel. Hermann Sudermann kommt zu Wort, wie auch Agnes Miegel, die sich nie vorstellen konnte, in einem anderen Land als dem zwischen Weichsel und Memel geboren worden zu sein. Die anderen in dieser Ausgabe versammelten Autoren wie Charlotte Keyser, Ernst Mollenhauer oder Paul Fechter erklären ebenfalls ihre Liebe zu dem Land Ostpreußen und seinen Menschen.

Entstanden ist eine Sammlung voller kurzweiliger Geschichten. So erzählt Ruth Geede von Marie Pokahr, die sich Gedanken macht um das Wohlergehen ihrer Kinder. Mit Frieda Jung kann der Leser noch einmal die gute alte Zeit genießen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Er durfte allerdings nicht überhand nehmen, sonst wurde energisch eingegriffen, wie Hannelore Patzelt-Hennig zu erzählen weiß. Auch die Domnauer, denen man nachsagte, sie wären nicht so helle, sorgen für allseitige Belustigung.

Auch in der neuen Ausgabe gedenkt die Herausgeberin Silke Osman wieder der Persönlichkeiten, die mit ihrem Leben und Wirken Spuren in Ostpreußen hinterließen. Zu nennen sind der Komponist Otto Besch aus Neuhausen bei Königsberg, der Düsseldorfer Landschaftsmaler Olof Jernberg, der Arzt und Autor Hans Graf von Lehndorff, der Komponist der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ und Gründer der Wiener Philharmoniker Otto Nicolai oder der aus dem Memelland stammende Maler Johannes Heydeck.

Viele junge Menschen fragen nach ihren Wurzeln und stoßen dabei oft auf eine Herkunft aus dem deutschen Osten. Sie wollen wissen, wie es war, als die Großeltern Ostpreußen verlassen mussten. Wenn heute über ein Zentrum gegen Vertreibungen diskutiert wird, dann gehört auch die Erinnerung an Ostpreußen dazu und an die Menschen, die den Rücken „steifgehalten“ haben, die aufrecht gingen – trotz schrecklicher Erinnerungen. Vor dem geneigten Leser liegt nun ein neugeschnürter Pungel mit Erinnerungen.          PAZ

Silke Osman (Hrsg.): „Der redliche Ostpreuße 2010“, Rautenberg, Würzburg 2010, 128 Seiten, kartoniert, 9,95 Euro


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