Warning: file_get_contents(https://paz.de/lib/extern/header.php): failed to open stream: Connection refused in /homepages/10/d855424685/htdocs/wrapper.php on line 25
21.11.09 / Christliches Wort zum Totensonntag

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-09 vom 21. November 2008

Christliches Wort zum Totensonntag

Warum lohnt es sich der Toten zu gedenken? Kein Mensch tut dies an sich gerne. Der Monat November mit seinen vielen Toten-Gedenktagen ist in unseren Gegenden ein regnerischer, feuchter und düsterer Monat. Wenn Katholiken am Monatsanfang und Protestanten gegen Monatsende die Gräber ihrer Angehörigen besuchen, ist dies oft kein leichter Gang. Der Gedanke an den eigenen Tod kommt dabei zwangsläufig auf.

Warum es sich lohnt, der Toten zu gedenken? Weil sich viele Dinge im Leben erst vom Ende her erschließen. Ein kluger Geschäftsmann bedenkt die Erfolgsaussichten einer Investition vom Ende her. Wenn die Rendite oder der Gewinn stimmen soll, darf man nicht die Mühen des Anfangs betrachten, sondern muss sich überlegen: Was kommt dabei heraus?

Oder denken Sie an die Familiengründung. Natürlich macht jede Geburt der Frau Schmerzen, die Erziehung und Sorge für die Kinder kostet unendlich viele Mühen, Geld und Leid. Aber wie groß ist auch die tiefe Freude derjenigen, die im Alter dann nicht alleine sind, sondern umsorgt werden und ihre Enkel sehen dürfen. Und wie einsam kann der Lebensweg derer sein, die kinderlos – und nach gescheiterten Ehen oder Partnerschaften – vielleicht völlig einsam leben, sterben müssen.

„Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir weise werden“, heißt es im 90. Psalm, der häufig bei Beerdigungen gelesen wird. Diese Weisheit, die das Ende bedenkt, darf man nicht mit der Klugheit des Kopfes verwechseln. Es geht hier um die Weisheit des Herzens. Auch sehr einfache, arme oder ungebildete Menschen können eine tiefe Wärme ihres Herzens besitzen. Diese wird nicht an Schulen oder Universitäten gelehrt, sondern in der Schule des Lebens und des Glaubens erworben. Hier steht man als Mensch – und dies vor allen Dingen in jungen Jahren – vor bestimmten Entscheidungen, denen man nicht ausweichen sollte. Wem vertraue ich mich rück-haltlos an? Lebe ich mit Gott als meinem Herrn oder eher ohne ihn? Wage ich eine Ehe mit einem Menschen, den ich naturgemäß vor einer Hochzeit nie vollständig kennen lernen kann? Und setze ich im Vertrauen auf Gottes Schutz und Fürsorge Kinder in die Welt, auch wenn die eigenen, beruflichen, finanziellen oder räumlichen Verhältnisse dies vielleicht momentan kaum zulassen? Diese warmherzige Weisheit, die aus Vertrauen und Glauben entsteht, ist in dem Psalmwort gemeint. Wer sich daher in diesen Tagen aufmacht zu den Gräbern der Vorfahren, kann dabei weiser werden. Das gemeinsame Gebet des Vaterunsers am Grab oder der „Engel des Herrn“ oder ein freies Dankgebet für die Wagnisse, Opfer, die Liebe und Fürsorge der Verstorbenen bereichern letztlich die Betenden selbst. Mancher falsche Weg relativiert sich. Und gerade Kinder und Jugendliche, die mit dabei sein sollten, lernen auf diese Weise ganz nebenbei, wie sie weiser und warmherziger werden können.             Hinrich E. Bues


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren

Warning: file_get_contents(https://paz.de/lib/extern/sidebar.php): failed to open stream: Connection refused in /homepages/10/d855424685/htdocs/wrapper.php on line 48

Warning: file_get_contents(https://paz.de/lib/extern/footer.php): failed to open stream: Connection refused in /homepages/10/d855424685/htdocs/wrapper.php on line 53