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21.11.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-09 vom 21. November 2008

Leserforum

Gedenksteine von Privatmann

Zu: „Stein des Anstoßes – An Flucht und Vertreibung erinnert“ (Nr. 32)

Wie sich abzeichnet, wird die Erinnerungsstätte in Berlin noch längere Zeit auf sich warten lassen. Da die Vertreiberstaaten ein Mitspracherecht an der Gestaltung erhalten werden, wird es darauf hinauslaufen, dass die Gedenkstätte den Vorstellungen und Belangen der Vertriebenen nicht gerecht werden wird. Das Hinausdrängen von Frau Steinbach aus den Entscheidungsgremien spricht bereits Bände.

In der Verbandsgemeinde Zweibrücken stehen jedoch drei Gedenksteine, welche an das Geschehen nach den Weltkriegen und an das dem deutschen Volke zugefügte Unrecht erinnern. Die Gedenksteine wurden von Apotheker Alfred Welter auf dessen Privatgrundstück errichtet.

Diethard Sdorra, Waldhausen

 

 

Merkel hätte den USA auch gleich für die Teilung danken können

Zu: „Außen hui, innen pfui“ (Nr. 45)

Wie die Medien stolz berichten, hat die Kanzlerin in Washington im Kongress viel Beifall dafür erhalten, dass sie sich für die große und selbstlose Hilfe der USA bei der deutschen Wiedervereinigung herzlichst bedankt hat.

So weit, so gut, aber sie hätte mehr tun müssen. Sie hätte sich erst einmal dafür bedanken sollen, dass die USA seinerzeit gegen Deutschland in den Krieg eingetreten sind; denn das war die Voraussetzung für alles andere.

Besonders herzlich hätte Frau Merkel den Dank dafür abstatten sollen, dass die USA Deutschlands Städte zerstört haben, sonst hätten wir ja nicht die große Leistung des Wiederaufbaus vollbringen können. Hierbei hätte sie nicht versäumen sollen, auch der nicht geringen Mithilfe des United Kingdoms bei den Bombardements dankbar zu gedenken. Für die Besetzung Deutschlands mit allen Begleitumständen und Folgen und die Zerstörung der deutschen Staatlichkeit zu danken, wäre selbstverständlich auch freudige Pflicht gewesen.

Den allerheißesten Dank hätte Frau Merkel aber für die Teilung Deutschlands zum Ausdruck bringen sollen, denn so selbstlos wie die USA zur Wiedervereinigung beigetragen haben, so selbstlos haben sie schon bei der Teilung gehandelt, und ohne die Teilung hätten die USA uns ja das generöse Geschenk der Wiedervereinigung gar nicht machen können.

Deshalb sollten wir jedes Jahr einen Tag der deutschen Teilung feiern, mit einem Dank-Panegyrikus auf die USA.       

Heinrich Banse, Haselhorst

 

 

Alliierte dagegen

Zum Leserbrief: „Prinzenerlass gab es nicht“ (Nr. 45)

Die Leserbriefschreiberin irrt: Dieser Erlass bezog sich nur auf die Prinzen der bis 1918 regierenden Häuser. Prinz Sayn-Wittgenstein gehörte nicht dazu. 1941 wurden die Prinzen der vormals regierenden Häuser aus dem Frontdienst herausgezogen, und 1943 wurden sie aus der Wehrmacht entlassen. Dass sich der Erlass dazu nicht finden lässt, bedeutet nichts. 1945 wurden das Reichsarchiv und die deutschen Militärarchive nach England und in die USA geschafft und dort durchgeforstet. Papiere, die in die Propaganda der Alliierten nicht passten, sind oft nicht auffindbar. Schließlich sah die Führung der Alliierten in den Vertretern der Monarchie und deren Anhängern nur eine Störung in ihrem Kampf gegen alles Deutsche. Das hat sich nach dem 20. Juli 1944 erwiesen.            

Friedrich Carl Albrecht, Burgdorf-Ehlershausen

 

 

Heute Walesa, morgen Thatcher?

Betr.: Feiern zum 9. November in Berlin

Der polnische Solidarnosc-Gewerkschaftsführer Lech Walesa, damals von den deutschen Gewerkschaften freundschaftlich unterstützt, bekam vom offiziellen Deutschland für seine Verdienste um die Wiedervereinigung eine Geschenkgabe überreicht.

Derselbe Lech Walesa gab am 7. April 1990 als damaliger polnischer Präsident folgende offizielle Erklärung in der niederländischen Zeitung „Elsevier“ in Bezug auf die deutsche Wiedervereinigung ab: „Wenn die Deutschen erneut Europa in der einen oder anderen Art destabilisieren, sollte man nicht mehr zu einer Aufteilung Zuflucht nehmen, sondern dieses Land einfach von der Landkarte ausradieren. Der Osten und der Westen besitzen die notwendigen fortgeschrittenen Technologien, um diesen Urteilsspruch durchzuführen.“

Ich erhebe stärksten Protest gegen diese ehrenvolle Auszeichnung und fordere unsere Regierung auf, Walesa die Auszeichnung umgehend abzuerkennen!

Frage: Warum bekommt die damalige englische Premierministerin Thatcher diese Auszeichnung nicht? Sie lag doch auf derselben Linie! Oder vielleicht könnte man – basierend auf derselben geistigen Ebene – posthum Stalin oder Hitler den Friedensnobelpreis überreichen!

Haben denn unsere „Volksvertreter“ der oberen Etage vollkommen ihren Verstand verloren?

Bert Jordan, Landstuhl

 

 

Unsere PAZ ehrt Helden

Zu: „Der ,Löwe von Wilna‘ führte von vorne“ (Nr. 44)

Ein dickes Bravo sage ich der PAZ, dass man diesem verdienstvollen Offizier mit dem Bericht Lob, Anerkennung und Dank in entsprechendem Maße gezollt hat. Freue mich, dass diese Heldentaten von Männern, die auf diese Weise Geschichte geschrieben haben, von unserer PAZ gebührend erwähnt werden.

Abschließend ein Vierzeiler von mir: „Als guter Europäer darf ich nie vergessen, stets ein überzeugter Deutscher zu sein!“

Manfred Sattler, Leese

 

 

Täter waren dabei

Zu: „Vergessene DDR-Opfer“ (Nr. 46)

Als ehemaliger Bautzen-Häftling kann ich Ihnen berichten, wie ich im Herbst 1989 den Umsturz und jetzt das Gedenken daran erlebt habe. Der Zug in die Deutsche Einheit war schon abgefahren, da versuchten in Zittau einige Trittbrettfahrer nachträglich aufzuspringen, indem sie eine Kerzendemo veranstalteten. Als wir 1989 auf die Straße gegangen sind, war die Angst unser ständiger Begleiter. Am 9. November 2009 liefen im Demonstrationszug Menschen mit, vor denen wir damals Angst hatten.

Die echten Patrioten haben es abgelehnt, an dieser Klamauk-Veranstaltung teilzunehmen, und lieber im kleinen Kreis unsere wiedererlangte Freiheit gefeiert.

Ewald Kurbiuhn, Olbersdorf

 

 

Fortsetzung der alten Politik

Zu: „Aufbruch mit Augenmaß“ (Nr. 44)

Bei dem Kommentar habe ich mir mehr Biss gewünscht. Der Koalitionsvertrag, der den Titel „Mut zur Zukunft“ trägt, ähnelt einem Präsentkorb, der schön verpackte Sachen enthält, bei dem Aufschrift und Inhalt aber zumeist nicht deckungsgleich und für angenehme wie unangenehme Überraschungen gut sind.

Wie soll der Wähler die Aufschrift „Mut zur Zukunft“ angesichts des demographischen Wandels verstehen, wenn ein Großteil des Kabinetts keinen „Mut zur Zukunft“ hat, selbst kinderlos ist und den Kinderwunsch der politischen Karriere geopfert hat? Ich spüre jedenfalls weder einen sanften Reformwillen noch harten Realismus.

Übrigens, die Probleme, die die neue Regierung erbt, hat die alte und neue Kanzlerin mit zu verantworten, denn sie allein bestimmt die Richtlinien der Politik.

Und wenn der neue Außenminister nichts Eiligeres zu tun hat, als nach Warschau zu pilgern, um Treueschwüre abzulegen und zu versichern, dass die BdV-Präsidentin Erika Steinbach seine Unterstützung nicht hat, um endlich den ihr zustehenden Sitz im Stiftungsrat einzunehmen, dann ist das die Fortsetzung der alten Politik der alten Regierung.

Für die Heimatvertriebenen hat sich nichts geändert.  

Wolfgang Thüne, Oppenheim

 

 

Unnötiger Kotau: Keiner hat Westerwelle gedrängt

Zu: „BdV, was nun?“ (Nr. 45)

Ich gehöre zu den Glücklichen meiner Generation, die durch den Zweiten Weltkrieg weder den Besitz noch die Heimat verloren haben, und daher habe ich es immer als mein persönliches Anliegen betrachtet, mich für die Heimatvertriebenen einzusetzen.

Mit sehr großem Befremden habe ich die Äußerungen des Herrn Westerwelle anlässlich seines Polenbesuches zur Kenntnis genommen, dass er nicht zu Frau Steinbach steht. Dieses „Statement“ ist sowohl taktlos als auch taktisch unklug.

Keiner hat Herrn Westerwelle wohl von der polnischen Seite zu dieser Aussage gedrängt und so war es vollkommen unnötig, diesen Kommentar abzugeben. Als Diplomat, wenn er einer sein will, sollte er sich immer einen Trumpf im Ärmel halten für spätere Dis-kussionen, die sich zu diesem Thema mit Sicherheit ergeben.

Ausgesprochen dumm allerdings und vollkommen unangebracht finde ich diese Einstellung den Vertriebenen gegenüber, die ja letztlich von Frau Steinbach repräsentiert werden. Dieser Affront den eigenen Landsleuten gegenüber wird sich sehr negativ auswirken, nicht nur für „Gelb“, sondern auch für „Schwarz-Gelb“ im Allgemeinen und im Besonderen zur anstehenden Wahl in NRW. Herr Rüttgers wird sicherlich nicht sehr „amused“ sein.

Auch Herrn Westerwelle sei geraten, sich einmal etwas intensiver mit der Historie zu befassen, um die polnische aggressive und expansive Einstellung in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zu studieren und zu begreifen, sich nicht bedingungslos in die ohnehin schon lange Reihe der Befürworter der so genannten Alleinschuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg einzureihen.

Wenn Herr Westerwelle sagt, er möchte mit Polen das gleiche gute Verhältnis aufbauen, wie wir es mit Frankreich seit langem haben, so ist das richtig und lobenswert. Aber diese Verständigung darf nicht auf Kosten der Vertriebenen gehen, und Partnerschaft kann nur gedeihen, wenn die Vergangenheit von beiden Seiten in aller Objektivität besprochen wird. Ein unnötiger Kotau ist keine Basis für ein freundschaftliches Miteinander in der Zukunft.

H. Walter Boecker, Schwelm

 

 

Hitler schüttelte dem Athleten Owens sehr wohl die Hand

Zu: „Damenbesuch war tabu“ (Nr. 44)

Wenn Frau Gerber uns in ihrem Beitrag Jesse Owens in Erinnerung ruft, der, wie sie meint, mit dreimal (richtig: viermal) Gold Hitlers Rassenwahn ad absurdum geführt hat, dann möchte ich in Bezug auf diesen bescheidenen und sympathischen afroamerikanischen Leichtathletik-Star etwas anmerken, was weder Frau Gerber noch allen anderen Nachgeborenen bekannt sein dürfte, aber – der Ausgewogenheit der Be-richterstattung wegen – auch in Erinnerung gebracht werden sollte. Das olympische Komitee hatte Hitler (Gastgeber der Spiele) frühzeitig verboten, den Siegern persönlich zu gratulieren. Der deutsche Reichskanzler ließ es sich aber nicht nehmen, dem großartigen schwarzen Athleten hinter der Ehrentribüne trotzdem die Hand zu schütteln und sich dabei ablichten zu lassen. Dazu schrieb der „Telegraph“ am 11. August 2009: „Das Bild (Hitler gratuliert Owens) wurde hinter der Ehrentribüne aufgenommen; deshalb nahmen die meisten Reporter den Vorgang nicht wahr. Der Sportreporter von 1936, Siegfried Mischner (83), enthüllt jetzt: Die vorherrschende Meinung im Nachkriegsdeutschland sollte sein, dass Hitler Owens ignorierte. Wir entschieden deshalb, das Foto nicht zu veröffentlichen. Alle waren sich einig, dass Hitler in einem schlechten Licht dargestellt werden müsse.“

Die „Daily Mail“ zitiert Mischner am selben Tag mit den Worten: „Owens zeigte mir das Foto und sagte mir: ,Das war der schönste Moment meines Lebens.‘ Auch weiß „Daily Mail“, dass Owens die Hetze gegen Adolf Hitler sein ganzes Leben lang scharf verurteilte. Ferner: „Mischner hat ein Buch über die Olympiade 1936 geschrieben und berichtet, dass er sich in Gesellschaft anderer Sportjournalisten befand, als Owens ihnen das Foto zeigte. Alle weigerten sich, das zu berichten. Diese Kollegen sind jetzt tot. Owens ist tot. So dachte ich mir, dass dies die letzte Chance ist, die Sache darzustellen.“

Am 11. August 2009 bestätigte „Daily Mail“ auch, was der große Athlet zeitlebens beteuert hatte: „Owens sagte, dass er in Hitler-Deutschland besser behandelt worden sei, als in Amerika, wo Rassentrennung herrschte.“ Erfreulich ist, dass wenigstens englische Medien daran erinnert haben, dass Adolf Hitler dem „viermaligen“ Goldmedaillengewinner persönlich zu seinem größten Sieg gratulierte und auch, dass der schwarze Ausnahme-Athlet voller Bewunderung für Hitler war. So schreibt der „Telegraph“ am 11. August 2009: „Owens bestand Zeit seines Lebens darauf, dass Hitler ihn nicht gemieden hatte, als ich an der Tribüne des Kanzlers vorbei kam, stand er auf und winkte mir zu und ich winkte zurück. Die Journalisten handelten ge- schmacklos, den Mann der Stunde zu kritisieren“. Schließlich berichtete „Telegraph“ auch noch: Owens trug immer ein Bild in seiner Brieftasche, das ihn zeigt, wie ihm Hitler die Hand schüttelte, bevor er das Stadion verließ.“

Das nur zur Kenntnisnahme all jener, die von der Gnade der späten Geburt beglückt worden sind und damit Vorgänge solcher Art nicht wissen. Woher sollten sie es auch?

Friedrich Kurreck, Offenbach am Main

 

 

Gemeinsame Sprache für Europa?

Zu: „Die Zeit ist noch nicht reif“ (Nr. 45)

Das abgedruckte Gespräch ist sehr gelungen, im Fernsehen habe ich den Kabarettisten Steffen Möller des Öfteren gesehen, es waren immer angenehme und erfrischende deutsch-polnische Begegnungen.

Steffen Möller spricht auch das Problem der EU-Sprache an, das ist ein hoch brisantes Thema und sicher dauert die US-Amerikanisierung Europas nicht 500 Jahre. Hierbei geht es nicht um die Anwendung des Englischen als allgemeines Verständigungsmittel, sondern um die Verdrängung und Beseitigung der europäischen Nationalsprachen.

In weiten Bereichen der EU sind Nationalsprachen schon heute verboten. Wer nicht Englisch beherrscht, wird von der EU und auch in der deutschen Öffentlichkeit diskriminiert.

Bei allen möglichen Problemen oder Problemchen geht ein Aufschrei durch die EU, aber die Zerstörung der sprachlich-kulturellen Identität der Völker Europas wird schweigend und unterwürfig hingenommen.

Andere Staaten mit verschiedenen Völkern (zum Beispiel Indonesien) haben das beispielhaft gelöst, sie entwickelten eine neutrale, in Grammatik und Rechtschreibung logische (geplante) Sprache. Das Wichtigste war: Diese Sprache kam nicht aus einem ihrer Völker und bildete deshalb eine dauerhafte, gerechte und von allen Menschen akzeptierte Lösung. Sollte Europa das nicht hinbekommen? Zumindest sollte man schöpferisch darüber nachdenken.

Werner Pfennig, Neubrandenburg


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