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28.11.09 / BBI nimmt Gestalt an / Gegner des neuen Großflughafens resignieren – Eröffnung 2012

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-09 vom 28. November 2009

BBI nimmt Gestalt an
Gegner des neuen Großflughafens resignieren – Eröffnung 2012

Inmitten von Wirtschaftskrise und Rezession verschafft der im Entstehen begriffene Großflughafen Berlin-Brandenburg International der Region Geld und Arbeitsplätze. Die 2,4 Milliarden Euro, die der Bau kostet, fließen zu einem wesentlichen Teil als Löhne in die Taschen ortsansässiger Arbeitnehmer.

Der 72 Meter hohe Kontrollturm und der unterirdische Flughafenbahnhof sind bereits im Rohbau fertig gestellt. Während der Flughafen planmäßig seiner Vollendung im Jahre 2011 entgegensehen kann, verlässt seine einst verbissen kämpfenden Gegner der Mut.

Streitpunkt ist noch die Ausnahme vom Nachtflugverbot: Von Mitternacht bis 5 Uhr früh gibt es – außer in Notsituationen – keine Starts und Landungen. Doch in den „Randzeiten“ von 22 bis 24 Uhr und von 5 bis 6 Uhr hat die Planfeststellungsbehörde insgesamt 103 Flugbewegungen genehmigt. Die umliegenden Gemeinden Blankenfelde-Mahlow, Eichwalde, Großbeeren und Schulzendorf wollen dagegen klagen. Der Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB) will zwar gleichfalls Klage führen, bekommt aber dafür das Geld vermutlich nicht zusammen. Vor gut drei Jahren hatte der Verein das größte Gerichtsverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik organisiert und vor den Bundesverwaltungsgericht weitgehend verloren. Das hat die Begeisterung der Vereins­mitglieder, zusätzliches Geld für einen erneuten Anlauf zu verbrennen, merklich geschmälert. Ein wachsende Zahl von Anwohnern ist offenbar zu der Erkenntnis gelangt, dass sie ein Unternehmen, das schätzungsweise 40000 neue Arbeitsplätze schafft und jährlich 27 bis 45 Millionen Fluggäste erwartet, nicht dauerhaft aufhalten können.

So fällt es dem BVBB zunehmend schwer, neue Finanzquellen aufzutun. „Wir brauchen noch mindestens 100000 Euro“, so Vereinschef Ferdi Breidbach vor wenigen Tagen vor seinen noch etwa 3000 Mitgliedern. 2000 waren inzwischen ausgetreten. Die gesamten Prozesskosten betragen schätzungsweise 300000 Euro für den Verein. Falls der Verein diese Summe im Dezember nicht beisammen habe, wolle der beauftragte Rechtsanwalt die Klagevorbereitungen einstellen. Breidbach hofft jetzt darauf, dass die neue rot-rote Landesregierung wenigstens freiwillig darauf verzichtet, sich Kosten für eigene Gutachter von den privaten Klägern erstatten zu lassen, falls diese aufgeben müssen.             Hans Lody


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