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28.11.09 / Verloren / Menschen im heutigen Tilsit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-09 vom 28. November 2009

Verloren
Menschen im heutigen Tilsit

Wie sie nach Ostpreußen kam? Ulla Lachauer, die schon zahlreiche Bücher über diesen Landstrich publiziert hat, beantwortet diese Fragen in „Menschen an der Memel“. „Im ländlichen Westfalen, wo ich sechs Jahre nach Kriegsende geboren wurde, war Tilsit gänzlich unbekannt, der Name nur eines Käses, in der Schulzeit kam der Friede von 1807 hinzu. Es handelte sich, soweit ich wusste, um einen der Orte, welche die Erwachsenen als verloren bezeichneten.“ Nach Tilsit zog es die Autorin dann auch 2006 und 2007, wo sie zusammen mit dem Fotografen Martin Rosswog Material für das vorliegende Buch sammelte. Doch das Tilsit, das sie und der Fotograf dem geneigten Leser präsentieren, scheint auch heute noch verloren. Verhärmte Menschen in zumeist verfallenen, trostlosen Häusern mit einem aus westeuropäischer Sicht äußerst eigenwilligem Einrichtungsstil werden vorgestellt.

Aus fast jedem Foto und den meisten Zeilen der Autorin spricht der Niedergang. Es scheint fast so, als hätte der Fotograf sich darauf fixiert, vor allem das Hässliche zu zeigen. Da können auch Ulla Lachauers menschelnde Texte nicht mehr viel ausgleichen. Jene, die diesen Landstrich kennen, werden bestätigen können, dass die Region auch heute noch viel Schönes zu bieten hat.    Bel

Martin Rosswog, Ulla Lachauer: „Menschen an der Memel“, Edition Braus, Heidelberg, gebunden, 120 Seiten, 35 Euro


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