© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-08 vom 05. Dezember 2009

MELDUNGEN

CSU klar gegen »Gender«-Politik

München – Die Ideologie des „Gender Mainstreaming“ besagt im Kern, dass Männer und Frauen sich von Natur aus nur körperlich unterschieden und alles andere gelernt oder anerzogen sei. Der Umstand, dass diese Ideologie, der zu widersprechen sich erübrigt, ohne Parlamentsentscheidung seit 1999 ressortübergreifende „Leitlinie der Bundesregierung“ ist, gilt Kritikern als Beleg für die moralische und intellektuelle Krise der politischen Klasse in Deutschland. Doch nach einem klaren Beschluss der Jungen Union vor wenigen Wochen zur Abschaffung der GM-Politik geht nun auch die CSU scharf auf Distanz. In ihrer neuen Ausgabe berichtet die Parteizeitung „Bayernkurier“ an exponierter Stelle von der „augenfälligen Absurdität“ dieser „linken Ideologie“. CSU-Kennern zufolge ist diese frontale Kritik an einer seit dem Jahr 2005 von der CSU (wenn auch zögernd) mitgetragenen Politik kaum ohne „Grünes Licht“ der Parteispitze vorstellbar.               K.B.

Demjanjuk vor Gericht

Ludwigsburg – Vor dem Landgericht München II hat der Prozess gegen John Demjanjuk begonnen. Die „Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen“ in Ludwigsburg wirft dem heute 89-Jährigen vor, er sei mit einem Wachmann im ehemaligen Vernichtungslager Sobibór identisch, der den Tod von über 28000 Häftlingen zu verantworten habe. In der Berichterstattung über den Fall wird oft nicht erwähnt, dass Demjanjuk als angeblicher Treblinka-Aufseher bereits 1988 in Israel zum Tode verurteilt wurde, nach sieben Jahren Haft dann aber 1993 vom obersten israelischen Gerichtshof in einer einstimmigen Entscheidung freigesprochen wurde, weil der gesuchte „Iwan der Schreckliche“ offenbar ein anderer war – der wohl 1943 verstorbene Iwan Martschenko.               PAZ