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19.12.09 / Sklaverei im 21. Jahrhundert − kein Märchen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-09 vom 19. Dezember 2009

Sklaverei im 21. Jahrhundert − kein Märchen

Wenn Menschenrechtsaktivisten von gegenwärtig zwölf Millionen Sklaven sprechen, scheint das stark übertrieben. Doch der Zwangsarbeitsbericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) nennt genau diese Zahl. Zwar ist seit der Erklärung der Menschenrechte 1948 die Sklaverei offiziell verboten, doch ausgerottet wurde die Sklaverei seither nicht. Sie lebt in verdeckter Form fort. Menschenhändler setzen geschätzte 32 Milliarden Dollar mit diesem Geschäft pro Jahr um. Für 50 oder 100 Dollar werden Menschen − meist unter dem humanitären Deckmäntelchen von Bildung und Broterwerb − angekauft und dann an Bordelle, Haushalte, Fabriken verscherbelt. Ein profitables Geschäft.

Fünf Jahre lang bereiste der amerikanische Journalist Benjamin Skinner verschiedene Länder der Erde. Seine Berichte  in dem Buch „Sklaverei im 21. Jahrhundert“ (2007) über Menschenhandel und Zwangsarbeit sind schockierend. Die moderne Sklaverei spielt sich zwar kaum noch in Mitteleuropa ab, aber dafür in Ländern wie Indien, Haiti, Sudan oder Thailand.

Auf Haiti arbeiten oft Kinder-sklaven in Haushalten oder im Sex-Geschäft. Im Sudan werden Menschen nach wie vor von Moslems geraubt und versklavt. Die christliche Hilfsorganisation CSI hat dort in den letzten Jahren 87000 Menschen aus der Sklaverei freigekauft. In Indien besteht das System der Schuldknechtschaft weiter. In Thailand sorgen Menschenhändler für „Nachschub“ in den Bordellen. Für die oft noch minderjährigen Sex-Sklavinnen beginnt ein Teufelskreis, der nicht selten mit Aids-Infektion und dem frühen Tod der Mädchen endet. Eigentlich kein Ort für einen unbeschwerten Urlaub.    HEB


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