29.03.2024

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19.12.09 / Guantánamo

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-09 vom 19. Dezember 2009

Guantánamo
von Hans Heckel

Von den zur Zeit noch 211 Häftlingen im US-Stützpunkt Guantánamo soll nun also knapp die Hälfte in ein Hochsicherheitsgefängnis nach Illinois verbracht werden. Die Entscheidung markiert den vorläufigen Schlusspunkt einer Serie von Peinlichkeiten, die sich US-Präsident Barack Obama seit seinem Wahlkampf 2008 in Sachen Guantánamo geleistet hat.

Vor seiner Wahl im November vergangenen Jahres hatte der Demokrat noch getönt, das Sonderlager auf Kuba schon drei Monate nach seinem Amtsantritt dichtzumachen. Das machte ihn zum Helden etlicher Menschenrechts­organisationen. Im Weißen Haus angekommen, verlängerte er die Frist alsbald auf ein Jahr. Nun, da das Ende dieses Jahres am kommenden 20. Januar unerbittlich näherrückt, sprach der Präsident diffus davon, dass ihn „technische Probleme“ abermals zu einer Verlängerung zwängen.

Und jetzt also ein Hochsicherheitstrakt in seinem Heimatstaat als Ersatz für das Lager. Seinen ungeliebten Vorgänger George W. Bush hätten die Medien für diese ärgerliche Hängepartie unangespitzt in den Boden gerammt.

Obama jedoch, der sogar den Friedensnobelpreis für nichts als schöne Reden erhalten hat, kommt damit durch. Wie sagen die Zyniker noch? Es sei nicht wichtig, was ein Politiker mache, sondern wie er dabei aussehe. Oder wie ihn interessierte Medien dabei aussehen lassen.


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