19.04.2024

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19.12.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-09 vom 19. Dezember 2009

Leserforum

Mangel an Verstand und Charakter

Zu: „Unendliche Geschichte“ (Nr. 49)

Sind es wirklich nur Irrungen und Wirrungen, welche die Debatte um die Besetzung des Beirates der „Stiftung zu Flucht, Vertreibung und Versöhnung“ mit Erika Steinbach bestimmen? Wir Deutschen sind ein schafköpfiges Volk. Und unsere Eliten, von leider zu wenig Ausnahmen abgesehen, allzu oft Opportunisten und Feiglinge, mehr auf ihre Karriere als auf das Wohl des Volkes bedacht. In der Nazi-Diktatur hat diese Mischung nicht funktioniert. Und in der freien Gesellschaft soll das anders sein? So schnell ändern sich Eigenschaften nicht.

Immanuel Kant hat vor etwa 230 Jahren festgestellt, dass 95 von 100 Menschen der Urteilskraft ermangeln. Dass Guido Westerwelle sich als deutscher Außenminister öffentlich mit den Vertreibern und nicht mit den Vertriebenen solidarisiert, ist wie ein Meteoriten-Einschlag. Er möchte wohl eine 700-jährige deutsche Geschichte in den Ostgebieten möglichst geräuschlos entsorgen. Ich frage mich: Ist das ein Mangel an Charakter oder an Verstand, oder an beidem?

Herr Minister Jung ist zurück-getreten. Ich frage mich, wann auch Herr Westerwelle dies tut.

Peter Herder, Weingarten

 

 

v. Gottbergs Bericht über Polen: Spannend wie ein Krimi

Zu: „Polen will eine ,Neujustierung‘ des Rechts“ (Nr. 49)

Was in diesem Bericht von Wilhelm v. Gottberg über die offizielle polnische Politik in Bezug auf Versöhnung mit den Deutschen und insbesondere mit den Heimatvertriebenen verlautet, ist in Verbindung mit der offiziellen deutschen Gutmenschenpolitik – fortgesetzt von Guido Westerwelle – spannend wie ein Kriminalroman zu lesen.

In Polen werden beharrlich weiter alte Klischees gegenüber Russland und Deutschland bedient und alte Seilschaften beschworen – zur Not auch mit Anbiederungen zum Beispiel durch voreilige Zusagen für Truppenaufstockungen in Afghanistan und US-Raketenstationierung in den „wiedergewonnenen Westgebieten“.

Jeder, der sich für Geschichte interessiert, weiß, dass das polnische Hemd in den zurückliegenden Jahrhunderten nicht immer blütenweiß war. Die Beziehungen der Menschen untereinander dies- und jenseits von Oder und Neiße sind heutzutage mit viel Kleinarbeit weiter gediehen, als man es vielleicht möchte – somit steht die offizielle polnische Politik der gesamteuropäischen Entwicklung im Wege, das merken selbst die Partner in Brüssel.

Man schmollt auch, wenn Russen und Deutsche bei soviel eigener Unberechenbarkeit die geplante Gasleitung lieber durch die Ostsee legen, anstatt später noch Transitgebühren bezahlen zu müssen. Das ist das eigentliche Katz- und Mausspiel.

Was die BdV-Vorsitzende Erika Steinbach betrifft, ist sie nun mal in Warschau kein Wunschkandidat und das ist auch nicht erforderlich. Die Tatsache, dass sie seinerzeit gegen die „Grenze“ gestimmt hat, macht sie bei uns glaubwürdig und stellt die Politik der „Großen Drei von Potsdam“ nachträglich in Frage. Dem Unrecht an den Deutschen gebührt zumindest der gerechte Stellenwert in der Geschichtsschreibung, dafür wird Erika Steinbach sicher bürgen.

Man stelle sich mal vor, unsere westlichen Nachbarn hätten mit derartigen territorialen Forderungen und Vertreibungen aufgewartet, dann wäre von Deutschland fast nichts mehr übrig geblieben.

Alle wissen, dass wir mit diesen Fakten – die uns unsere Großväter hinterlassen haben – leben müssen und werden. Die Zeiten deutscher Vorleistungen oder Erfüllung von Erwartungshaltungen sollten 65 Jahre nach Kriegsende allerdings abgeschlossen werden. Es warten kompliziertere Probleme auf die Menschheit: Klima, Umweltverschmutzung und Überbevölkerung.

Wolfgang Saurenbach, Wuppertal

 

 

Polens Vergangenheit beginnt nicht erst 1939

Zu: „Die Zeit ist noch nicht reif“ (Nr. 44)

Wenigstens ein in Polen sympathischer Deutscher, jener seit Jahren in seiner Wahlheimat Polen lebende und dort als Kabarettist tätige Steffen Möller, der als bester deutscher Botschafter gilt, und der Polen herzlichst willkommen ist. Dieser große Polenfan, wie man im Schloss Bellevue einst befand, hat mit seinem Humor einen Beitrag zur Verbesserung des polnisch-deutschen Verhältnisses geleistet, weshalb das dort residierende deutsche Staatsoberhaupt ihm 2005 auch das Bundesverdienstkreuz um den Hals gehängt hat.

Es kann jedoch nicht jeder Deutsche ein Kabarettist sein, um auf ulkige Weise zur Verbesserung des polnisch-deutschen Verhältnisses beizutragen. Auch steht uns, den von Möllers Wahlvolk ihrer Heimat Beraubten, nicht der Sinn nach Humor, was im christlichen Polen verständlich sein müsste. Herr Möller meint, dass man in Polen die deutsche Vergangenheitsbewältigung nicht ausreichend zur Kenntnis nimmt. Viele Polen hätten das Gefühl, dass die Deutschen viel zu wenig über das, was 1939 bis 1945 passiert ist, wissen, und die Deutschen den Fall der „Westerplatte“ auch nicht kennen würden. Dies würde die Polen aggressiv machen, weil sie dann das Gefühl hätten, dass die ganze deutsche Vergangenheitsbewältigung nicht viel wert sei. Hier sollte Herr Möller den Polen „ihre“ eigene Vergangenheit unter die Nase halten, und die beginnt nicht erst 1939.

Friedrich Kurreck, Offenbach am Main

 

 

Sandmännchen im Panzer

Zu: „Kampf der Systeme im Kinderzimmer“ (Nr. 47)

Den Autor des Artikels muss die Fortsetzung des Ost-Sandmännchens hart getroffen haben, dass er sich verbittert in die Niederungen von Verunglimpfung begiebt. Um den Irrsinn zu verdeutlichen: wenn eine (eine!) Panzerfahrt des Sandmannes frühkindliche Wehrerziehung ist, bedeutet dann eine Hubschrauberlandung frühkindliche Flugausbildung?

Das Sandmännchen kam desweiteren mit Schneepflug, Traktor, Rentierschlitten, Kutsche, Zeppelin, Drachengleiter und Rakete.

Die „Mitteldeutsche Zeitung“ schreibt, das DDR-Fernsehen bereitete eine Abendgruß-Sendung für Kinder vor und währenddessen erfuhr man vom Vorhaben des SFB, ebenfalls solches zu senden, so dass sie sich beeilten, um als erstes mit dem Sandmann auf Sendung zu gehen.

Als aufmerksamer Leser finde ich, dass die PAZ manchmal einen Keil zwischen Ost und West treiben möchte.

Christoph Herrmann, Zäckwar

 

 

Wer war dabei?

Zu: Charta der Heimatvertriebenen – Zeitzeugen gesucht

Wir suchen Menschen, die bei der Unterzeichnung der Charta der Heimatvertriebenen am 5. August 1950 und/oder am darauf folgenden Tag bei der Verkündung in Stuttgart dabei waren. Wir suchen außerdem private Filmaufnahmen der Unterzeichnung und/oder Kundgebung. Kontakt:

Allendorf Media GmbH, Sabine Tegeler, s.tegeler@ allendorf-media.de, Telefon (030) 240 84 69 22, Friedrichstraße 129, 10117 Berlin

 

 

Vom Volk der Erneuerer zu Innovationsfeinden

Zu: „Versorgungssicherheit in Gefahr“ (Nr. 48)

Es ist besorgniserregend, wie die unheilige Allianz von Politik, Medien und NGOs es geschafft hat, das nicht aufgeklärte Volk so zu verblöden, dass es als seinen Hauptfeind nicht die Verursacher des Skandals erkennt, sondern das lebenswichtige Kohlendioxid, CO2.

Dass es ohne CO2 keine Photosynthese, also auch kein Leben auf der Erde gäbe, wird in den zahlreichen Märchensendungen über die Klimakatastrophe grundsätzlich nicht erwähnt. Das Gas wird als Dreck, Klimakiller und Umweltverschmutzer diffamiert. Es ist der Mafia der Katastrophenverkünder inzwischen gelungen, die Menschen gegen Kohlekraftwerke zu mobilisieren, obwohl es noch niemandem gelungen ist, zu beweisen, dass CO2 den so genannten Treibhauseffekt, also eine Temperaturerhöhung in der Atmosphäre, befördert. Inzwischen scheint auch diese Reeducation der Deutschen erfolgreich abgeschlossen zu sein. Wie sie allerdings ohne Kern- und Kohlekraftwerke ihren Strom aus der Steckdose bekommen werden – darüber nachzudenken hat man ihnen erfolgreich ausgetrieben. Windmühlen und Photozellen sollen es richten.

Auch Gentechnik und andere technische Erneuerungen sollen Teufelszeug sein. Die roten und grünen Gutmenschen haben auf ihrem Marsch durch die Institutionen ganze Arbeit geleistet. Vom Volk der Erneuerer und Nobelpreisträger des 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ist ein Häuflein Innovationfeinde geblieben, ein Volk so recht im Sinne unserer näheren und ferneren Nachbarn.

Dr. Knut Wuntke, Milow

 

 

Leipziger Uni grenzt Korporierte aus

Zu: „Ambitionierte Alma Mater mit viel Tradition“ (Nr. 48)

Die Leitung dieser „ambitionierten Alma Mater“ hat es nicht fertiggebracht, mit der seit Jahrhunderten ebenso ambitionierten korporierten Leipziger Studentenschaft ein gemeinsames Festprogramm darzustellen und durchzuführen. Das diesbezügliche Angebot des „Korporierten Festausschusses“ haben Rektor und andere Hochschul-Verantwortliche abgelehnt, so dass das krasse Gegenteil zu den wahrhaft feierlichen Aufzügen der Professorenschaft, Studenten und Bürger des Jahres 1909 beobachtet werden konnte.

Die studentischen Korporationen, die seit Jahrhunderten das Leben der Universität Leipzig maßgebend beeinflusst und mitgestaltet haben, werden auch seit der „Wende“ 1989/90 und dem Wiedereinzug der exilierten Korporationen weder als zur Universität gehörig noch sonst im Universitätsleben von offizieller Seite als beachtlich wahrgenommen.

Die feindliche Haltung der Nationalsozialisten und nach ihnen die der Kommunisten gegenüber den traditionsreichen studentischen Korporationen ist auch unter gewandelten Verhältnissen gleichgeblieben. Dennoch haben sich die Leipziger Korporationen nicht geduckt. Sie haben festliche Jubiläums-Veranstaltungen in eigenem Namen veranstaltet unter anderem mit Vortragsreihen und am Abend des 31. Oktober mit einem feierlichen Festkommers im großen Saal des „Bayerischen Bahnhofs“. Über diese Initiativen hat man in der Presse nichts gelesen, sehr bedauerlich.

Peter Zeidler, Köln

 

 

Medaillen-Vergabe hatte mit Owens nichts zu tun

Zu: Leserbrief „Hitler schüttelte Owens die Hand“ (Nr. 47)

Hierzu kommt mir folgende Erinnerung: Um die Zeit der Olympischen Spiele von München 1972 wurde in den Medien berichtet, dass Hitler zu Beginn der Spiele die Goldmedaillen verliehen habe. Dies jedoch abgebrochen hätte, als Owens die Goldmedaille gewonnen hätte. In dieser Zeit lief eine Serie, in der Teilnehmer von 1936 von ihren Erlebnissen berichteten.

Als Junge schwärmte ich 1936 für Gisela Mauermeier und war nun gespannt auf ihren Bericht. Ich war hoch erfreut über ihre Erfahrungen in diesen Tagen. Auch andere Sportler sprachen begeistert über dieses sportliche Ereignis. Am deutlichsten ist mir in Erinnerung die Aussage eines Mannes, der damals eine bedeutende Rolle in der Organisation der Spiele inne hatte. Dieser Mann sagte: „Dadurch, dass Hitler immer erst von seiner Loge zum Ort der Medaillen-Vergabe kommen musste, verzögerte sich alles sehr.“ Man habe deshalb Hitler gebeten, in Zukunft darauf zu verzichten. Das habe alles mit Owens nichts zu tun gehabt. Auch Jesse Owens kam in dieser Fernsehdokumentation zu Wort und sprach sich nur positiv über seine Erlebnisse 1936 in Berlin aus. Damals war es noch möglich, eine Sendung zu machen, die nicht dem Zeitgeist untergeordnet war. Wo sind wir inzwischen hingekommen?        

Adolf Fröhlich, Hamburg

 

 

Mit »political correctness« keine Versöhnung

Zu: „Unendliche Geschichte“ (Nr. 49)

Herr Westerwelle ist ein außenpolitisches Fliegengewicht. Er weiß nicht, was die Polen zwischen 1919 und 1939 allen ihren Nachbarn mit Gewalt angetan haben und wie sie in dieser Zeit mit ihren Minderheiten und den Juden umgegangen sind.

Eine Versöhnung erreicht man nicht zwischen einem nationalistisch überhöhten Nationalstolz der polnischen Regierung und einer würdelosen deutschen Bundesregierung.

Herr Westerwelle weiß auch nicht, dass hinter Frau Steinbach hunderttausende Angehörige der Vertriebenenverbände stehen, die in ihrer früheren Heimat echte Verständigung mit den heutigen Bewohnern betreiben.

Herr Westerwelle hat keinen unabhängigen Geschichtsunterricht erhalten, und er kennt auch nicht die Aussagen von Norman G. Finkelstein über die „Holocaust-Industrie“ und die von Avraham Burg in „Hitler besiegen“. Mit „political correctness“ gibt es keine Versöhnung!    

Karl-Friedrich v. Below, Mielkendorf


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