29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
26.12.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-09 vom 26. Dezember 2009

Leserforum

Parteienautokratie auch in der Schweiz?

Zu: „Signal für die Freiheit“ (Nr. 49)

Die Schweizer haben entschieden. Gegen den Willen der Regierung und der meisten Parteien wollen sie keine weiteren Minarette. Warum sie das nicht wollen, mag unterschiedliche Gründe haben. Aber sicher passen Minarette nicht in die kulturelle und historische Gestaltung des Landes. Und weil den Parteien dieser souveräne Volksentscheid nicht passt, drohen sie mit einer Klage beim Europäischen Gerichtshof. Also man klagt gegen das eigene Volk.

Ich habe bisher sehr viel von der Schweizer Demokratie gehalten, gerade wegen der Möglichkeit, dass das Volk durch Abstimmungen in wesentlichen Dingen mitentscheiden kann. Aber nun sind mir auch hier, gegenüber der letzen noch funktionierenden wirklichen Demokratie in Europa, Zweifel gekommen, ob sie sich nicht der Parteienautokratie in Europa unterordnet.

Reiner Schmidt, Güstrow

 

 

PAZ-Artikel Politikern an die Bürotür kleben!

Zu: „Kollektive Trauer – Hoffnung auf Besinnung“ (Nr. 47)

Etliche Zeitungen werden von mir gelesen, jede hat teilweise Verwertbares, jedoch die PAZ mit dem Beitrag des Hans-Jürgen Mahlitz gehört in die Auswahl jener Artikel, die den Damen und Herren in Berlin, die da glauben ein Volk regieren zu können, an ihre Bürotür zu kleben ist. So sollen die Politiker jeden Tag angeregt werden, über unser Polit-System nachzudenken, das die Menschen motiviert, sich für das „Geldmachen“ einspannen zu lassen. Fußball ist nur ein „Mittel zum Zweck“. Dank an Herrn Mahlitz für die tiefgreifenden Worte, ein Grund zum Nacheifern.

Schön, dass unsere Studenten den Mut aufbringen, sich gegen das übergestülpte „Studier-Monster“ zu wehren. Wenn wir etwas Glück haben, könnten unsere Kinder den Karren noch mal aus dem Dreck ziehen.

Horst Schmidt, Höhbeck

 

 

Ostpreußen tot?

Zur neuen Unterzeile der PAZ:

Bis Anfang Oktober lautete der Untertitel der Preußischen Allgemeinen noch „Das Ostpreußenblatt“, seitdem heißt es „Mit Ostpreußenblatt“. Dadurch wird der Eindruck erweckt, dass man der PAZ „großmütig“ auch ein Zippelchen Ostpreußenblatt beigefügt hat, quasi als Anhängsel. Ostpreußen ist tot – ein schönes vorzeitiges Weihnachtsgeschenk!

 Hans-Joachim Zimmernann, Wolfsburg

Anm. d. Red.: Diese Sorge ist unbegründet. Wir berichten so viel und intensiv wie lange nicht mehr über Ostpreußen und den deutschen Osten und das bleibt auch so.  K.B.

 

 

Betrifft: Königin Luise von Preußen:

Ich möchte den Sendetermin des Dokumentarfilmes „Luise – Königin der Herzen“ mitteilen. Wie mir Regisseur Georg Schiemann sagte, wird er von Arte am 9. Januar 2010 ausgestrahlt. An dem Film habe ich mitgewirkt, wie die PAZ berichtet hat, bitte aber zu berück-sichtigen, dass mir die Rolle des preußischen Diplomaten nicht aufgrund schauspielerischen Talents, sondern einzig wegen meines Engagements für die preußische Königin übertragen wurde. Ich wünsche sehr, dass dieser Film so ankommt, wie die Königin es verdient.

Hajo Nehring, Neubrandenburg

 

 

Das Wohlergehen aller Deutschen

Zum Leserbrief „Steinbach bedeutet Rückschlag in der Ostpolitik“ (Nr. 49):

Das vom Leserbriefschreiber genannte mühsam gewachsene Pflänzchen der Beziehungen Deutschlands zu Polen wird doch nicht von der Präsidentin unseres Vertriebenenverbandes Erika Steinbach mit Füßen getreten, sondern mit den ewigen Hetztiraden der nationalistischen polnischen Politikern, gegen Deutschland!

Man fragt sich, ist der Leserbriefschreiber Vertriebener, weiß er nichts von der völkerrechtswidrigen Vertreibung von 15 Millionen Deutschen mit zweieinhalb Millionen Toten, liest er nicht die PAZ, oder bezieht er seine Aussage von der vertriebenenfeindlichen Haltung der Politiker von SPD, den Linken und Grünen oder vom derzeitigen Außenminister Westerwelle?

Ein deutscher Außenminister muss das Wohlergehen aller Deutschen, also auch der Vertriebenen, vertreten und sich nicht durch vertriebenenfeindliche Politik das Wohlwollen eines Vertreiberstaates erkaufen.

Bruno Wessalowski, Eisenach

 

 

Nicht Genschers Geschick

Zum Leserbrief „Kohls gelehrige Schülerin“ (Nr. 46):

Die Leserbriefseite ist hervorragend. Zum Brief über Frau Merkel möchte ich hinzufügen: Genschers gelehriger Schüler Westerwelle hat nicht das Geschick seines geistigen Vorturners, der scherzhaft als bester Außenminister bezeichnet wurde, den Polen je hatte.

Heinz-Dietrich Koske, Köln

 

 

Verdienstkreuz für den Falschen

Zu: „Die Zeit ist noch nicht reif“ (Nr. 45)

Wenn man das Gespräch mit dem Kabarettisten Steffen Möller gelesen hat und es dann noch einmal durchgeht, stößt schon der erste Satz auf. „Der sympathische Deutsche“ … und: „Steffen Möller ist nicht nur ein ganz großer Star ..., sondern gilt auch als der beste deutsche Botschafter in Polen.“ Hier kann man nur sagen: „Steter Tropfen höhlt den Stein!“

Auf die Frage, ob es Probleme mit dem Zentrum gegen Vertreibungen gibt, antwortet Möller: „Ich glaube, die Zeit ist noch nicht reif“ und „Frau Erika Steinbach sollte durch eine polenfreundliche Person ersetzt werden.“

Zu: „Die Zeit ist noch nicht reif“: Ja, leider leben noch zu viele der Erlebnisgeneration, die die Unwahrheiten unseres östlichen Nachbarn widerlegen können.

Zu: „Ersetzung von Frau Steinbach.“ Erstens: Die Polen mögen sich bitte nicht in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten einmischen und zweitens: Hätte Frau Steinbach nicht soviel Durchstehvermögen an den Tag gelegt, wären wir auf dem Weg zu einer Stätte gegen Vertreibungen in Berlin nie soweit voran. Schon deswegen ist auf Frau Steinbach nicht zu verzichten, da sie sich nicht nur für die Deutschen, sondern für alle Vertriebenen einsetzt.

Zur Westerplatte: „Kein Deutscher wüsste mit dem Begriff etwas anzufangen“, so Herr Möller.

Fragen Sie mal einen polnischen Staatsbürger, ob er weiß, wie seine vorigen Generationen mit den Menschen umgegangen sind, die nach oder von Ostpreußen durch den „Korridor“ reisen mussten, und wie diese durch die Polen be(miss)handelt wurden! Die Türen wurden verschlossen und die Abteilfenster verdunkelt, als wenn da Schwerverbrecher unterwegs wären. Verstieß ein Reisender dagegen, erwarteten ihn Strafen.

Wie Herr Möller zum Bundesverdienstkreuz gekommen ist, ist mir ein Rätsel. Das Bundesverdienstkreuz wäre bei Frau Steinbach an der richtigen Stelle.

Paul Narkus, Magdeburg

 

 

Was Polen ernstnehmen würde

Zu: „Unendliche Geschichte“ (Nr. 49)

Es gibt keinen Zweifel, dass die Vertreibung der Deutschen in der Folge des Zweiten Weltkrieges völkerrechtlich nicht begründbar ist, weshalb sie ewiges Unrecht bleibt. Somit sind die durch das Sowjetregime und die Willkür der Siegermächte gezogenen neuen Grenzen für Deutschland ebenfalls Unrecht.

Die politischen Vertreter der BRD sind aus opportunistischen Gründen zu feige, gegen dieses Unrecht vorzugehen. Sie fürchten unter anderem die Zwangsauflagen der Siegermächte. Deshalb kann kein Vertriebener diese Unrechtsgrenzen anerkennen, was folglich auch für jeden demokratisch gewählten Vertreter der Vertriebenen gelten muss, sofern er die Rechte und Interessen der Vertriebenen ehrlich vertreten will.

An diese Realität musste sich Frau Steinbach halten, als sie, auch aus Gründen der ungeklärten Eigentumsregelungen, gegen den Grenzvertrag mit Polen stimmte. Andernfalls hätten die Vertriebenen sie als Präsidentin nicht mehr anerkannt, weil sie ihre Interessen nicht vertreten hätte. Nach den Regeln der Demokratie wäre ihr Rücktritt unausweichlich. Herr Westerwelle müsste eigentliche die Spielregeln der Demokratie, die Frau Steinbach korrekt einhält, kennen und auch achten. Als außenpolitischer Vertreter des Rechtsstaates BRD müsste er auch die völkerrechtlich legitimen Interessen der Vertriebenen vertreten. Würde er aber die Interessen des eigenen Volkes vertreten, „entließen“ ihn die Siegermächte womöglich umgehend aus seinem Amt.

Nach seinem anbiedernden Auftritt in Polen hat Westerwelle sein Gesicht als Demokrat zur Problematik der Vertreibungen verloren. Auch die Polen dürften das erkannt haben und ihn deshalb nur noch als Spielball benutzen. Denn Herr Westerwelle hat es versäumt, Polen deutlich klar-zumachen, dass Frau Steinbach demokratisch und frei nach ihrem Gewissen gehandelt hat. Wer dieses Handeln angreift, verletzt Grundrechte des für die BRD geltenden Grundgesetzes. Somit ist auch Herr Westerwelles Einstellung zu diesen Grundrechte zu hinterfragen.

Außerdem sind alle Regelungen des „Zentrums gegen Vertreibungen“ innere Angelegenheit der BRD, weshalb Polen keinerlei Mitspracherechte hat. Deshalb gab es keine Veranlassung für den Außenminister, in dieser Angelegenheit außenpolitisch tätig zu werden.

In seiner Unkenntnis der Interessen Polens weiß er einfach nicht, dass dort wenig Wert auf ein „gutes Verhältnis zur BRD“ gelegt wird, sondern nur von diesem Land finanzielle Hilfe zu leisten ist und das Eigentum der Vertriebenen sowie das Vertreibungsvölkerrecht keinesfalls nach gültigem Unrecht geregelt werden darf. Nur das ist das Hauptinteresse polnischer Politik gegenüber der BRD. Wer das begriffen hat, wird von Polen ernstgenommen und kann dort politisch sinnvolle Gespräche führen.

Siegfried Neckritz, Osnabrück

 

 

Klimawandel ist alt

Zu: „Alle wollen es weniger warm“ (Nr. 49)

„Klimalüge“ oder Mut zur Wahrheit? Nahezu jeden Tag bestätigen uns die „Wetterfrösche“ die Unmöglichkeit, das Wetter auch nur für die kommende Woche einigermaßen genau vorherzusagen. Schon Jesus meinte: „Der Wind weht, wo er will!“ Der Mensch hat keinen Einfluss auf das Wettergeschehen.

Da nun das Klima nichts anderes als das gemittelte Wetter für einen willkürlich festgelegten historischen Zeitraum darstellt, lässt sich das Klima nicht schützen.

Klimawandel ist unbestritten und so alt wie unser Planet. Die Erde ist kein Treibhaus, wie wir nach kalten Sommernächten an vereisten Autoscheiben bei Plusgraden (!) feststellen können.

Das vom Menschen erzeugte CO2 ist marginal. Die Ozeane mit ihren CO2-fressenden Kokkolithophoriden – diese bilden daraus Kalksedimente – sorgen für das Abbaugleichgewicht. Der Mensch braucht nichts zu unternehmen.

Hans Gamlich, Wien, Österreich

 

 

Auffanglager in Ostpommern schon ab 1919

Zu: „Unendliche Geschichte“ (Nr. 49)

Ich bin ein sehr alter Mann (*1917) und habe viele Begebenheiten nicht vergessen. Ich bin einer von denen gewesen, die mit „deutscher Begeisterung“ nach Polen einmarschiert sind, und ich habe die Zeit von 1925 bis 1933 nicht vergessen. Ich habe auch viel über die Zeit von 1933 bis 1989/1990 und die Zeit von 1870/71 bis 1933 gehört und gelesen, und ich habe viel nachgedacht. Mit all den Traumata des Krieges 39/45 musste ich fertig werden, und das hat viele Jahre gedauert. Dass wir ohne Kriegserklärung in Polen einmarschiert sind, ist und bleibt unbezweifelbar. Auch das ist nicht bezweifelbar, dass Polen bereits am 23. März 1939 begann, seine Armee mobil zu machen.

Ich kannte Menschen, die an der polnisch-deutschen Grenze in Südostpreußen lebten, die mir erzählt haben, wie sie im Sommer 1939 mehrfach von polnischen Kavalleriegruppen überfallen worden sind. Ich besaß einmal eine private Veröffentlichung, in der jemand, der in Warschau gelebt hatte und Polnisch sprach, in der Nacht vom 31. August zum 1. September die Mitternachtsnachrichten von Radio Warschau gehört hatte: „Unsere Truppen sind auf dem Vormarsch nach Berlin!“ Diese Aussage wurde als eidesstattliche Versicherung abgegeben und dokumentiert. Mit dieser Aussage bekommt Hitlers Formulierung: „Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurück geschossen“ eine logische Form.

Ich habe eine Kopie dieser Veröffentlichung an drei deutsche Historiker, Universitätsprofessoren, gesandt mit der Frage, was davon wahr sein könnte. Ich habe keine Stellungnahme, nicht einmal eine Eingangsbestätigung für meinen Brief erhalten. „Keine Antwort kann auch eine Antwort sein.“

Im Juli 1939 hat Edward Rydz- Smigly, Generalinspekteur der polnischen Armee, vor polnischen Offizieren eine Rede gehalten, in der er an den Kriegsabsichten Polens keinen Zweifel ließ. Er sagte: „Polen will den Krieg, und Deutschland wird ihn nicht vermeiden können, selbst wenn es das wollte.“ Und die polnische Zeitschrift „Liga für Großmächte“ in einem Artikel vom 8. Oktober 1937: „Der Kampf zwischen Polen und Deutschland ist unausbleiblich. Wir müssen uns systematisch darauf vorbereiten. Unser Ziel ist ein neues ‚Grunwald‘, aber diesmal als ein ‚Grunwald‘ in den Vororten von Berlin … Unser Ideal ist ein Polen im Westen mit der Oder und Neiße als Grenze. Preußen muss für Polen zurückerobert werden, und zwar das Preußen an der Spree.“ Und dazu dann der Blankoscheck, den England mit seiner Hilfezusicherung gab.

Polen wollte den Krieg und bereitet sich systematisch darauf vor – nicht erst 1939 –, Frankreich wollte den Krieg (Elsaß-Lothringen), England wollte den Krieg (Weltmarkt) und Roosevelt wollte und brauchte den Krieg (Wirtschaft und Arbeitslosigkeit). Und Hitler, wollte er ihn wohl auch? Schon zu diesem Zeitpunkt?

In den Jahren von 1919 bis 1939 hat es in Ostpommern Auffanglager gegeben für die aus Polen vertriebenen Menschen der deutschen Minderheit. Es waren einige Hunderttausende. Im Vertrag von Versailles war den Minderheiten (deutschen und anderen) aber die Anerkennung ihrer eigenen Sprache und Strukturen zugesichert worden. Darüber hinaus hat Polen nach dem „Friedensschluss“ von Versailles versucht, weitere Gebiete anderer Staaten mit Waffengewalt zu erobern. Von all diesen Dingen redet heute kein Mensch mehr. Das wäre „politisch nicht korrekt“.

Walter Schacht, Hambühren

 

 

Antwort der FDP-Geschäftsstelle

Zu: „Unendliche Geschichte“ (Nr. 49)

Die Antwort der FDP-Bundesgeschäftsstelle (vertreten durch Tonja Kuhn) auf meine Beschwerde wegen Westerwelles Verhalten hier zur Kenntnis: „Sehr geehrter Herr Ziemer, vielen Dank für Ihre Zuschrift. Das Leid aller Vertriebenen, auch der Deutschen, darf und wird niemals vergessen werden. Es ist die Aufgabe von Gesellschaft und Politik, diesen Teil der europäischen Geschichte in all seinen Facetten aufzuarbeiten und für künftige Generationen in Erinnerung zu halten, damit sich solche Ereignisse nicht wiederholen können.

Die heutige deutsche Außenpolitik ist auf die Zukunft ausgerichtet, nicht auf die Vergangenheit. Wir streben ein freundschaftliches und partnerschaftliches Verhältnis mit all unseren Nachbarn an. Wir sehen solch ein Verhältnis als nationales Interesse aller Deutschen, auch der Vertriebenen.

Niemand kann in den Kopf von Erika Steinbach sehen oder ihre Absichten eindeutig feststellen. Fakt ist, dass sie 1990 im deutschen Bundestag gegen die deutsch-polnische Grenze gestimmt hat. Die Stiftung, um deren Stiftungsrat es geht, trägt in ihrem Namen den Begriff ,Versöhnung‘. Diese bleibt ein wichtiges Ziel deutscher Außenpolitik. Nicht die Polen bestimmen die Besetzung von Posten deutscher Stiftungen, wir entscheiden selbst anhand unserer außenpolitischen Interessen. Und dazu zählt auch weiterhin die Versöhnung.

Guido Westerwelle hat im Rahmen einer Pressekonferenz noch einmal betont, dass dem Bund der Vertriebenen in dieser Hinsicht ein Vorschlagsrecht zukommt. Die Entscheidung über die Besetzung des Stiftungsrates ist jedoch der Bundesregierung als Gesamtorgan vorbehalten.“

Gottfried Ziemer, Münster


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren