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26.12.09 / Preußen und mehr / Märsche der Befreiungskriege auf CD gebannt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-09 vom 26. Dezember 2009

Preußen und mehr
Märsche der Befreiungskriege auf CD gebannt

Die Freiheitskriege bilden eines der glänzendsten Kapitel der deutschen Geschichte. Bezeichnenderweise haben sich denn auch sowohl Kaiserreich, Weimarer Republik und Drittes Reich als auch Bundesrepublik und DDR bei allen Unterschieden in anderen Fragen alle-samt in die Tradition der Befreiungskrieger gestellt. Studios Berlin hat nun den Märschen und Balladen aus den Freiheitskriegen eine gleichnamige CD gewidmet.

Die Interpreten überzeugen durch Professionalität und volles Klangvolumen. Das Stabsmusikkorps und das Radiosinfonieorchester aus Berlin bürgen ebenso für Qualität wie die Heeresmusikkorps 300 und 100 aus Koblenz und Hannover. Auf dem Tonträger finden sich jedoch nicht nur Instrumentalstücke, sondern auch Gesang. Kammersänger Klaus Lang konnte hierfür ebenso gewonnen werden wie acht Mitglieder des Berliner Oratorien-Chors.

Neben den Märschen und Balladen sind auch Signale auf der CD zu hören. Diese Vielfalt des Dargebotenen – sicherlich neben der technischen Aufnahmequalität und den Interpreten das große Positivum dieser CD – findet seine Entsprechung in der Herkunft. Nicht nur Preußen, neben Russland der entscheidende Motor der Freiheitskriegen, sondern auch die Verbündeten im Kampf gegen das napoleonische Joch sind akustisch vertreten. Und selbst Klänge des einstigen französischen Gegners sind zu hören. Diese Vielfalt spiegelt alleine schon die Herkunft der Signale. Da ist Frankreich mit dem Signal „Ausrücken“, Preußen mit dem Signal „Alarm“ und dem Ruf „Zum Gebet“, Hannover mit dem Regimentssignal der 2. Hannoverschen Jäger, Schweden mit Reitersignalen und Österreich mit dem alt-österreichischen Signal „Zum Gebet“ vertreten.

Neben den Signalen befinden sich auf der Scheibe 20 Musikstücke. Das Thema „Freiheitskriege“ wurde dabei sehr großzügig ausgelegt. So wurde bei der Auswahl der Stücke aus einem großen Fundus geschöpft. Zum Ergebnis dieser Auswahl gehören diverse deutsche Klassiker, die mal mehr und mal weniger mit den Befreiungskriegen zu tun haben. „Lützows wilde Jagd“, „Ein Jäger aus Kurpfalz“ und „Flamme empor!“ finden sich ebenso auf der CD wie „Die Gedanken sind frei“, „Ich hatt’ einen Kameraden“, Yorkscher Marsch und Preußenlied. Freunde von „Trooping the Colour“ und britischen Militärmusikfestivals werden darüber hinaus bei dem einen oder anderen Stück ihr unerwartetes Déjà-vu-Erlebnis haben.

Unabhängig davon, wie viele Märsche und Balladen man vorher bereits kannte oder gehört hatte: Hörenswert sind sie alle.

Zu der CD gibt es ein interessantes Begleitheft, das nicht nur die einzelnen Märsche, Balladen und Signale kurz vorstellt, sondern auch Informationen zur Geschichte des Signalwesens sowie einen Überblick über die Zeit der Freiheitskriege und ihre Militärmusik bietet.              Manuel Ruoff

„Märsche und Balladen aus den Freiheitskriegen 1813–1815“, CD, Studios Berlin-BRIO Musikverlag, Berlin 2009, Laufzeit 58 Minuten, 13,90 Euro


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