26.04.2024

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26.12.09 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-09 vom 26. Dezember 2009

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Streit um Burka-Verbot

Paris – Bis Ende Januar soll ein Parlamentsausschuss Vorschläge für ein Burka-Verbot in Frankreich vorlegen. Präsident Nicolas Sarkozy hatte das Thema zum „nationalen Anliegen“ erhoben. Vor allem die Kommunisten drängen auf ein Gesetz gegen die Ganzkörperverschleierung. Gegner argumentieren, dass die Frauen dann noch mehr vom öffentlichen Leben ausgeschlossen würden. Außerdem sei fraglich, ob ein solches Verbot mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar sei.    H.H.

 

Kreuze sollen verschwinden

Brüssel – Flämische Liberale und wallonische Sozialisten wollen, dass alle religiösen Symbole von den öffentlichen Orten Belgiens verbannt werden, mit Ausnahme von Gotteshäusern. Danach würden auch die Kreuze von Friedhöfen verschwinden, wo sie nur noch auf Privatgräbern, nicht aber als allgemeine Gedenkkreuze erlaubt wären. Eigentlich ist der Gesetzentwurf als Antwort auf die wachsende Islamisierungsfurcht der Belgier gedacht, er trifft aber alle Religionen.                 H.H.

 

Radikalreformer und Kritiker

Sein Name wird für immer mit der Zeit der Wirren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verbunden bleiben: Jegor Gaidar starb am 16. Dezember in Odinzowo nahe Moskau im Alter von 53 Jahren an einem Blutgerinnsel. Er galt als liberaler Reformpolitiker und angesehener Wirtschaftsexperte und stand bis zum Schluss der Politik des russischen Regierungschefs Wladimir Putin kritisch gegenüber. Gaidar, der an der Mos­kauer Lomonossow-Universität Wirtschaft studierte und 1980 mit der Promotion abschloss, arbeitete zunächst an verschiedenen wissenschaftlichen Instituten und war bis 1990 als Wirtschaftsjournalist tätig, zuletzt bei der größten russischen Tageszeitung „Prawda“.

Nach dem Augustputsch 1991 wechselte Gaidar in die Politik und er wurde zum Wirtschaftsminister ernannt. Er war für die grundlegenden marktwirtschaftlichen Reformen zuständig. Weil Gaidar den Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft auf schnellstem Wege und mit radikalen Änderungen erreichen wollte, wird er bis heute als „Architekt der Schocktherapie“ bezeichnet. In der russischen Öffentlichkeit wird er als Mitverantwortlicher der Rubelkrise von 1991 und 1992 eher negativ gesehen. Damals verloren viele Menschen aufgrund einer rasenden Inflation ihre Ersparnisse. Unter dem früheren Präsidenten Boris Jelzin hatte Gaidar verschiedene Ämter inne, unter anderem war er auch Vize-Regierungschef. 1994 verließ er die Regierung Jelzins und wechselte als führender Kopf in die liberal-demokratische Opposition. Ab 2000/2001 war er führendes Mitglied der Partei der „Union der rechten Kräfte“, einer liberalen, pro-marktwirtschaftlichen Partei. Manuela Rosenthal-Kappi


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