24.04.2024

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09.01.10 / Fall Käßmann

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-10 vom 09. Januar 2010

Fall Käßmann
von Hinrich E. Bues

Die Optimisten im Lande hatten gehofft, dass die neue EKD-Vorsitzende Margot Käßmann sich das Motto von Johannes Rau „versöhnen statt spalten“ zu eigen machen würde. Sie sehen sich nach den beiden Predigten der Landesbischöfin zu Weihnachten und Silvester desillusioniert. Die oberste Protestantin macht ihrem Ruf als Polarisiererin weiterhin alle Ehre. Unverhohlen und undurchdacht forderte sie von der Kanzel herunter den Rückzug Deutschlands aus Afghanistan.

Oskar Lafontaines „Linke“ kann sich in ihrer Afghanistan-raus-Rhetorik bestärkt fühlen und hat ihr denn auch laut applaudiert. Politiker von CDU und SPD dagegen warfen der Kirchenfrau Amtsmissbrauch und Populismus vor. Nach dem Trommelfeuer der Kritik bläst Käßmann inzwischen zum geordneten Rückzug.

Mit ihren naiven Äußerungen, die zudem weder theologisch noch ethisch begründet waren, hat Margot Käßmann dem landeskirchlichen Protestantismus einen Bärendienst erwiesen. Sie sorgt mit ihrer politisierenden und theologisch ausgesprochen dürftigen Predigt für einen weiteren Glaubwürdigkeitsverlust des Protestantismus in Deutschland. Anders übrigens Bundespräsident Horst Köhler, der in seiner Weihnachtsansprache „Achtsamkeit“ gegenüber den Soldaten in Afghanistan einforderte. Er mahnte auch die Verehrung Gottes als Voraussetzung für den Frieden auf Erden an.


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