Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-10 vom 16. Januar 2010
Mehr als Zeitverschwendung Seit ein paar Jahren haben nicht mehr nur Tropenstürme, sondern die harmlosesten Hoch- und Tiefdruckgebiete in den Nachrichtensendungen Namen. Nicht mehr banale Natürlich geschieht das nicht einfach so. Die Programmverantwortlichen tun dies, weil sie um „Marktanteile“, sprich: Einschaltquoten, kämpfen. Aus dieser Logik heraus haben zunächst die Sportberichte in den Nachrichten der privaten Sender die Politikberichterstattung zurückgedrängt. Das Volk bekommt zu sehen, was es eben sehen will. Das viel zu ausführliche Reden vom Wetter war früher ein Synonym für Zeitverschwendung. Heute behelligen bundesweite Sender die Nation minutenlang mit der Meldung, dass ein paar Dörfer ein oder zwei Tage lang eingeschneit waren, wobei aber weder der Strom ausfiel noch medizinische Notfälle zu beklagen gewesen seien. Derartige „Nachrichten“ haben ihren Preis: Ganz banal den kleinen Preis einer GEZ-Gebühr, für die es keine echte Gegenleistung mehr gibt. Und weit weniger banal den hohen Preis der teilweisen Zerstörung einer politisch denkenden, kritischen Öffentlichkeit. Diese aber ist gerade in der Demokratie unverzichtbar. Ob bestimmte faustdicke Manipulationen der letzten Jahre - etwa im Rahmen der Finanzkrise - auch dann geschehen wären, wenn die Verantwortlichen und Profiteure nicht gewusst hätten, dass große Teile des demokratischen Souveräns sich für das Wetter weit mehr interessieren als für die Zustände bei den Landesbanken, deren Eigentümer er doch ist? Foto: Amüsieren sich die Deutschen zu Tode? Wuchernde Wetterberichte und andere Banalitäten verdrängen als „Infotainment“ in den Nachrichtensendungen in immer größerem Ausmaß wichtige, aber anspruchsvolle und unpopuläre Inhalte wie die Politik. |
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