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16.01.2010 / Auf den Spuren seiner Vorgänger / Das Oberhaupt des Deutschen Ordens besucht im Sommer Ostpreußen – Kreisvertreter überbrachte Einladung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-10 vom 16. Januar 2010

Auf den Spuren seiner Vorgänger
Das Oberhaupt des Deutschen Ordens besucht im Sommer Ostpreußen – Kreisvertreter überbrachte Einladung

Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Bischof Bruno Platter, wird Mitte dieses Jahres einer Einladung nach Ostpreußen folgen. Dieses gab er am Tag vor Heiligabend dem Überbringer der Einladung, dem Kreisvertreter von Allenstein-Land Herbert Monkowski, bekannt. Letzterer war im Auftrage der polnischen Administration aus dem Allensteiner Raum und mit Zustimmung des Metropoliten der Erzdiözese Ermland Ende November nach Wien geflogen, um dem Hochmeister des Spital-Ordens der Heiligen Jungfrau Maria ein in Polnisch und Deutsch gehaltenes Schreiben des Bürgermeisters von Purden, des Landrates des Kreises Allenstein und des Stadtpräsidenten von Allenstein zu übergeben. Darin wird dieser eingeladen, am Hochamt in der ermländischen Kirche in Wuttrienen und am kirchlichen Volksfest in Balden an der masurisch-ermländischen Grenze der alten Kreise Neidenburg und Allenstein teilzunehmen, die aus Anlass der Einweihung von Gedenksteinen früherer ermländischer Bischöfe am 3. Juli 2010 stattfinden.

Der Hochmeister soll gewonnen werden für die Errichtung eines Gedenksteines und dessen feierliche Einweihung zu Ehren des ersten Bischofs im Ermland, Anselm, der im Jahre 1250 durch den päpstlichen Legaten Wilhelm von Modena aus den Reihen der Ordensritter – nicht des Klerus – zum Bischof ernannt wurde. Mit der Aufstellung des tonnenschweren, mit Inschriften versehenen Gedenksteins soll die Herausgabe einer Kurzbiographie des Bischofs samt seinem Wappen einhergehen.

Seit dem Jahr 2006 werden jährlich am ersten Wochenende im Juli in Baldens Lindenallee Gedenksteine früherer ermländischer Bischöfe aufgestellt. Sie sollen an den jahrhundertealten Bischofsweg durch Masowien und Masuren sowie an den Empfang der Geistlichen an der ermländischen Grenze in Balden im Kirchspiel Wuttrienen erinnern. Diese Tradition geht auf den 5. Juli 1243 zurück, als Papst Innozenz IV. die Diözese Ermland gründete.

In der sehr umfangreichen schriftlichen Einladung heißt es: „Unsere Region in einem vereinten Europa bedarf der Vergangenheitsaufarbeitung, die die verwurzelten, verlogenen Mythen und das Unrecht der stereotypen Verallgemeinerungen entkräften soll. Wir möchten nochmals betonen, dass wir im gemeinsamen Bemühen die wahre Geschichte des Ermlands aufleben lassen wollen.“

Mit der Einladung wird dem Hochmeister und seinen Begleitern auch die Gelegenheit zur Teilnahme und zum Mitwirken an der allgemeinwissenschaftlichen Sitzung in der Universität Allenstein zum Thema „Die Geschichte des Ordensstaates und der Kreuzritter im Preußenland“ gegeben.

Monkowski wurde als Überbringer der Einladung aufgrund seiner Erfahrung ausgesucht, die er im Juli 2009 als erster deutscher Veranstalter bei der Errichtung des Gedenksteines für den letzten deutschen Bischof im Ermland, Maximilian Kaller, im Auftrage der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land gemacht hat.  Horst Tuguntke


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