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16.01.2010 / Farbenfroh und unkompliziert / Gemäldeausstellung von Elisabeth Munker im Haus Schlesien

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-10 vom 16. Januar 2010

Farbenfroh und unkompliziert
Gemäldeausstellung von Elisabeth Munker im Haus Schlesien

Schon als Kind – so lange ich denken kann – habe ich gern gemalt und gezeichnet, angeleitet durch meinen Vater, der sehr gut zeichnete. Mit ihm waren wir oft mit Klappstühlen und Zeichenutensilien in Breslau oder im Riesengebirge unterwegs“.

Die 1920 in Breslau geborene Künstlerin Elisabeth Munker denkt gerne an vergangene Zeiten zurück und teilt ihre kostbaren Erinnerungen häufig mit der Öffentlichkeit. Sei es in Form von Erzählungen aus ihrem von Leid, Freude und Engagement geprägten Leben, sei es in Form von farbenfrohen Malereien. In den Jahren der Nachkriegszeit fand Munker in Bonn ein neues Zuhause und wandte sich der Malerei, insbesondere der naiven Kunst zu.

„Im Wandel der Jahreszeiten“ lautet der Titel der Ausstellung mit naiven Gemälden von Elisabeth Munker, die bis zum 28. Februar 2010 im Eichendorff-Saal von Haus Schlesien bei Königswinter-Heisterbacherrott zu besichtigen ist.

Neben schlesischen und deutschen Gebäuden hat die Künstlerin auch viele fröhliche Gesichter und vor allem Volksfeste zu wechselnden Jahreszeiten und in unterschiedlichen Regionen in ihren Bildern festgehalten. So ist zum Beispiel die Jahrhunderthalle von Breslau im Winter dargestellt, das Haus Schlesien im Sommer und der Bonner Ort Küdinghoven mit dem Maikönigs-paar zur Frühlingszeit wiedergegeben. Der Herbst wird im Gemälde „Schlachtfest beim Großvater“ dargestellt.

Alle Bilder zeichnen sich durch die zahlreichen, liebevoll wirkenden Details aus, mit denen sowohl die Menschen als auch die Gebäude beschrieben werden. Die Malmanier von Elisabeth Munker ist farbenfroh und unkompliziert, die Motive wirken verspielt und geben einen auf den ersten Blick unbekümmerten Eindruck wieder. Dennoch liegen Bildern wie „Januar 1945 – Flucht aus dem brennenden Breslau“ (1990) und „Mai 1945 – Gefangenschaft in der Tschechei“ traurige Erinnerungen zugrunde, die zum Nachdenken anregen sollen.

Eine Atmosphäre der „heilen Welt“ wiederum strahlen naive Gemälde wie „Weihnachten beim Bonner Marktplatz“ (1990) sowie „Weihnachtskonzert in Immenstadt/Allgäu“, „Nikolausmarkt in Köln“ und „Krippe beim Kloster Heisterbach“ (1996) aus.

Bei der Ausstellungseröffnung war die Künstlerin persönlich in Königswinter anwesend und verriet den neugierigen Besuchern, wie und wieso das eine oder andere ihrer Lieblingsbilder entstanden ist.             Dieter Göllner

Foto: Ihre Bilder und Motive finden viele Freunde: Das Wasserschloss Gudenau            Bild: DG


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