© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-10 vom 23. Januar 2010

MELDUNGEN

Hohe Ehrung für Tusk

Aachen - Am 13. Mai wird der polnische Ministerpräsident Donald Tusk „in Würdigung einer beeindruckenden Biographie im Dienste der Freiheit und der Demokratie und in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die Verständigung und Zusammenarbeit der Republik Polen mit ihren europäischen Partnern“ den Karlspreis der Stadt Aachen erhalten. Das Direktorium des Preises sieht Tusk als „Symbolfigur dafür, die nationalistischen Tendenzen, die vor allem in Osteuropa wieder aufkeimen, zu überwinden“. Der gebürtige Danziger hat Ende 2007 den offen deutschfeindlichen Jaroslaw Kaczynski aus dem Amt des Ministerpräsidenten verdrängt. Jetzt spielt er mit dem Gedanken, sich im Herbst um das Amt des Staatspräsidenten zu bewerben, das derzeit noch Kaczynskis ähnlich denkender Zwillingsbruder Lech innehat.             Bel

Wieder zwei NS-Prozesse

Ludwigsburg - Die Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen gab bekannt, die Ermittlungen gegen zwei weitere mutmaßliche NS-Verbrecher abgeschlossen zu haben. Bei den Verdächtigen handele es sich um den nahe Bonn lebenden 89-jährigen Samuel K. sowie um den 1921 in Polen geborenen, im US-Staat Michigan wohnenden Iwan Kalymon. Der an der Wolga geborene Volksdeutsche K. soll als Soldat der Roten Armee in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten sein. Um sich aus den mörderischen Bedingungen im Lager Chelm zu retten, sei er in deutsche Dienste getretten. Kritiker bedauern, dass Verbrechen an Deutschen im und nach dem Zweiten Weltkrieg nicht ebenso intensiv verfolgt werden wie NS-Verbrechen. Das völkerrechtliche Diskriminierungsverbot gebiete dies. PAZ