26.04.2024

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20.02.10 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-10 vom 20. Februar 2010

MELDUNGEN

Klöster in der Säkularisation

Ratingen – Ab dem 16. Mai präsentiert das Oberschlesische Landesmuseum die neue Ausstellung „Herrenlos! Schlesische Klöster zwischen Aufhebung und neuer Berufung“. Bis zum 25. September 2010 stehen die religiösen, kulturellen und wissenschaftlichen Leistungen der Klöster und Stifte im Mittelpunkt. Den Schwerpunkt bildet dabei die Reaktion auf die Herausforderung durch die Säkularisation. Die Verweltlichung beziehungsweise Aufhebung der Klöster veränderte die klösterliche Lebensweise. Pars pro toto liegt ein regionaler Fokus auf den schlesischen Gebieten, die stellvertretend für den gesamten europäischen Raum gesehen werden können. Im preußischen Teil Schlesiens kam es im Jahre 1810 zur Säkularisierung von Kirchen und Klostergütern. Die Region erfuhr gewaltige Umbrüche und Einschnitte. Im Rahmen der Ausstellungsvorbereitung und zur besseren Abstimmung des museumspädagogischen Programms auf unterschiedliche Zielgruppen führt das Museum in seinen Räumlichkeiten am 23. Februar von 15 bis 16.30 Uhr einen sogenannten „Workshop“ durch. Lehrkräfte sowie Multiplikatoren im Bildungsbereich, die hieran teilnehmen möchten, haben bis zum 15. Februar die Möglichkeit, sich anzumelden. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung wie auch zur Ausstellung sind erhältlich beim Oberschlesischen Landesmuseum, Bahnhofstraße 62, 40883 Ratingen-Hösel, Telefon (02102) 965-0, Telefax (02102) 965-400, E-Mail: info@oslm.de.  PAZ

 

Soziologin des Kinos

Voerde/Hamburg – Ihre 1913 eingereichte Dissertation „Zur Soziologie des Kinos. Die Kinounternehmen und die sozialen Schichten ihrer Besucher“ war die weltweit erste wissenschaftliche Untersuchung zum Thema Kino. Doch die am 30. Juli 1888 im westfälischen Voerde geborene Emilie Kiep-Altenloh leistete nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Politik Pionierarbeit. 1924 gründete Walther Leisler Kieps Tante mit anderen den Paritätischen Wohlfahrtsverband und zog als frischgebackenes Parteimitglied für die Deutschdemokraten in die Stadtverordnetenversammlung der vor der NS-Zeit noch nicht zu Hamburg, sondern Preußen gehörenden Stadt Altona ein. Ab 1930 saß sie für ihre linksliberale Partei sogar im Reichstag. Nach einer politischen Zwangspause in der NS-Zeit, die sie – finanziell durch die Heirat mit dem Werftdirektor Johann Nikolaus Kiep abgesichert – unter anderem mit einem Zoologie- und Biologiestudium an der Hamburger Universität füllte, gründete sie nach dem Zweiten Weltkrieg mit anderen die FDP in der Hansestadt, für die sie ab 1949 auch in der Hamburgischen Bürgerschaft saß. Als die Freidemokraten dort vier Jahre später Regierungspartei wurden, wurde sie Senatorin. Während ihrer Amtszeit war sie Präses der Sozial-, der Jugend-, der Gefängnis- sowie der Behörde für Ernährung und Landwirtschaft. Als die Liberalen 1961 wieder in die Opposition gingen, wechselte sie in den Bundestag, wo sie 1965 ihre politische Karriere beendete. Die Ehrenvorsitzende der Hamburger FDP seit 1972 und Namensgeberin der 1979 gegründeten FDP-nahen Dr.-Kiep-Altenloh-Stiftung verstarb vor 25 Jahren, am 22. Februar 1985, in Hamburg.           M.R.


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