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27.02.10 / Der Ku’damm erwacht / Das alte West-Berlin will wieder glänzen – Etliche Großprojekte

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-10 vom 27. Februar 2010

Der Ku’damm erwacht
Das alte West-Berlin will wieder glänzen – Etliche Großprojekte

Seit dem Fall der Mauer rutschte das Zentrum von West-Berlin, in den 20er Jahren noch als „Neuer Westen“ gefeiert, in den Schatten. Doch das soll sich ändern: Nachdem am Potsdamer Platz die Hochhäuser in den Himmel wuchsen und in Mitte die Friedrichstraße in neuem Glanz erstand, ist nun der Ruf nach mehr Chic und innovativen Konzepten für den Kurfürstendamm und seine Umgebung laut geworden.

„Aufbau-West – Ost-Berlin hilft“ steht auf einem launigen Berliner T-Shirt in grellem Orange. Doch noch sehen vor allem die betroffenen Bezirke sowie private Initiativen eine Aufwertung des Zentrums im Westen als ihre Aufgabe an – darunter neuerdings auch Investoren aus dem Mittleren Osten. Händler, Eigentümer und Bauherren stellen jetzt im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft (AG) City ihre Ideen vor: Ein „Sommernachtsboulevard“ mit Vergnügungen soll Käufer anlocken – Markenprodukte als Kundenmagnet und Wettbewerbe im Dekorieren von Schaufenstern schlägt die AG vor. Doch auch neue Bauten wie die überdachte Einkaufsmeile „Zoobogen“ um das „Zoo-Palast“-Kino könnten auf Anregung privater Investoren das Areal für Touristen und Berliner attraktiver machen.

Das will jedenfalls der Eigentümer, die Bayerische Bau- und Immobiliengruppe. Sogar ein Riesenrad von 175 Metern Höhe ist nach wie vor möglich – bisher verzögerte sich dieses Großprojekt durch Unklarheiten über die Finanzierung. Das nötige Grundstück an der Hertzallee hat der Betreiber in spe, „Great Berlin Wheel“ (Großes Berliner Rad), bereits von der Stadt erworben. Das „Zoofenster“, ein Hochhaus mit integriertem Waldorf-Astoria-Hotel für gehobene Ansprüche, könnte schon 2011 fertig sein. Mit 118 Metern Höhe überragt es dann den Hardenbergplatz. Der Bau soll auch dem Einzelhandel dienen. Um den Plan zu realisieren, arbeitet der Kölner Grundstückseigner Ebertz & Partner mit der privaten Fondsgesellschaft Harvest United Enterprises aus Abu Dhabi zusammen.

Die von den Bezirken Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf gemeinsam umgesetzte Modernisierung der Tauentzienstraße stößt dagegen auf einigen Widerstand – weil Beete und Bänke dafür entfernt werden sollen, was indes sowieso nötig wäre für die U-Bahn-Sanierung darunter. 2012 soll dieses 620000-Euro-Projekt abgeschlossen sein.         SV


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