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27.02.10 / Die Promenade von Cranz wird erweitert / Umbau des Restaurants »Priboj« in einen Konzertsaal oder einen Erholungstempel geplant

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-10 vom 27. Februar 2010

Die Promenade von Cranz wird erweitert
Umbau des Restaurants »Priboj« in einen Konzertsaal oder einen Erholungstempel geplant

Während in Cranz ein stürmischer Wahlkampf tobt, in dem der Leiter des Kreises und seine Abgeordneten gewählt werden, verändert die Stadt ihr Gesicht. Die für jeden Kurort wichtige Promenade wird erneuert. Die über zwei Kilometer lange Strandpromenade wurde 1977 nach über zehnjähriger Planung gebaut. Das Bauinstitut „Lengiprogor“ legte damals einen Generalplan für die Uferbefestigung von Cranz vor, die Fußgängerpromenade wurde auf 600 Meter Länge vergrößert.

Zur Zeit ist die Cranzer Promenade wegen Erweiterungsarbeiten geschlossen. Der Umbau soll bis Dezember 2011 dauern, über ein Kilometer der Promenade soll für voraussichtlich 242 Millionen Rubel (rund 5,8 Millionen Euro) erneuert werden. Dabei wird die Promenade zum Meer hin um fünf Meter erweitert, womit sie dann insgesamt 15 Meter breit sein wird. Die Erweiterung geschieht zum Schutz des Ufers, das seit Jahren sehr stark der Erosion ausgesetzt ist. Der obere Teil der Küstenschutzanlage ist gleichzeitig die Promenade. Man hofft, durch deren Erweiterung den Abtrag des verbliebenen Sandstreifens zu verringern. Darüber hinaus soll ein Pier gebaut werden, der 150 Meter ins Meer hineinreicht.

Mit der Promenaden-Erneuerung taucht auch die oft gestellte Frage auf, was mit der Ruine des Restaurants „Priboj“ geschehen soll. Das Gasthaus wurde 1976 eröffnet, es war damals das größte an der nordostpreußischen Küste und ein Publikumsmagnet. Das Restaurant überragt die Promenade und „hängt“ praktisch über den Wellen. Anstelle von gewöhnlichem Glas waren die Fenster mit bunten Malereien verglast. Über 400 Besucher fanden in dem Prestigeobjekt Platz. Anfang der 90er Jahre wechselte der Besitzer und 1993 wurde das Restaurant geschlossen. Danach überließ man es seinem Schicksal und es verfiel zusehends. Heute ragen seine Ruinen wie einst über die Promenade bis ans Wasser, doch ihr Anblick beeinträchtigt das Strandbild erheblich und die baufälligen Reste gefährden die auf der Promenade flanierenden Menschen, da jederzeit Teile auf sie herabstürzen könnten.

Es gibt Pläne, das Restaurant „Priboj“ in einen Konzertsaal oder einen Erholungstempel umzuwandeln. Damit könnte die sowjetische Bauruine im Zuge der Promenaden-Erneuerung zu neuem Leben erwachen. Jurij Tschernyschew


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