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06.03.10 / Braun durchsetzt? / Studie über den BdV – Viele offene Fragen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-10 vom 06. März 2010

Braun durchsetzt?
Studie über den BdV – Viele offene Fragen

Seit längerem wird diskutiert, ob unter den Amtsträgern des Bundes der Vertriebenen (BdV) in dessen Anfangsjahren überdurchschnittlich viele ehemalige NSDAP-Mitglieder waren. Während in der Verbandsspitze mit Wenzel Jaksch, Reinhold Rehs und auch Herbert Hupka Sozialdemokraten gut vertreten waren, gibt es Hinweise, dass in der mittleren Ebene frühere „PGs“ stärker vertreten waren als in anderen gesellschaftlichen Organisationen der jungen Bundesrepublik.

„Transparenz und Offenheit“ im Umgang mit diesem Thema hat BdV-Präsidentin Erika Steinbach (CDU) nun angekündigt. Eine entsprechende wissenschaftliche Studie werde „in diesem Jahr abgeschlossen und vorgelegt“, kündigte Steinbach vor wenigen Tagen an. Auf der Grundlage einer „Machbarkeitsstudie“ des Instituts für Zeitgeschichte (IFZ) aus dem Jahre 2008 sei dieses hoch angesehene Münchner Institut mit der Untersuchung beauftragt worden.

„Das IFZ gehört zu den erfahrensten und renommiertesten Adressen Deutschlands für solche historisch-wissenschaftlichen Arbeiten“, betont Steinbach. Über die erwähnte Machbarkeitsstudie hatte es zuletzt kritische Presseveröffentlichungen gegeben, weil darin angeblich nicht eben kritisch mit der NS-Vergangenheit des einen oder anderen BdV-Amtsträgers umgegangen werde. Hierzu stellte Steinbach klar: „Das 2008 ausschließlich für den BdV vorgelegte Material war niemals zur Veröffentlichung bestimmt, sondern war Entscheidungshilfe für den BdV, ob es sinnvoll sei, eine umfangreiche Studie über diesen Themenkreis erstellen zu lassen.“ Eben diese Untersuchung wird nun angefertigt. „Erst auf dieser Grundlage kann nach gründlicher Bewertung im Laufe dieses Jahres das Ergebnis der Öffentlichkeit vorgelegt werden.“

Eine andere, politisch vielleicht noch spannendere Frage harrt unterdessen noch der Erforschung: In welchem Umfang ist es der Stasi, aber auch anderen östlichen und womöglich westlichen Geheimdiensten gelungen, den BdV zu unterwandern?             K.B.


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