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06.03.10 / Meldungen aus Ostmitteleuropa / Gedenkveranstaltung – Dreisprachige Ortsschilder – Drang nach rumänischen Pässen – Arbeitslosigkeit in Ostpreußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-10 vom 06. März 2010

Meldungen aus Ostmitteleuropa
Gedenkveranstaltung – Dreisprachige Ortsschilder – Drang nach rumänischen Pässen – Arbeitslosigkeit in Ostpreußen

Gedenkveranstaltung in Lamsdorf: Die deutsche Volksgruppe in Oberschlesien gedachte mit einer zentralen Veranstaltung in Lamsdorf der zahllosen zivilen Opfer der 1945 in die Region eingedrungenen Sowjetarmee. Auf der Veranstaltung sprachen der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Polen (VdG), Bernard Gaida, Norbert Rasch als Spitzenvertreter der deutschen Minderheit im Oppelner Schlesien sowie der deutsche Sejmabgeordnete Ryszard Galla. Die Erinnerung an die damaligen Verbrechen der Roten Armee stand unter der Schirmherrschaft des Woiwoden und Marschalls des Bezirks Schlesien und wurde unter anderem vom Kattowitzer Büro des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) sowie den Bischöfen von Kattowitz, Gleiwitz und Oppeln unterstützt. M.S.

 

Dreisprachige Ortsschilder in Fünfkirchen: Vertreter der deutschen und der kroatischen Minderheit in der südungarischen Stadt Fünfkirchen (ungarisch: Pécs, kroatisch: Pecuh) haben im Januar einen neuerlichen Antrag für dreisprachig beschilderte Ortsschilder gestellt. Bürgermeister Zsolt Páva stimmte diesem Begehren bereits zu. Nun muss der Ausschuss für Stadtentwick­lung entscheiden. Obwohl ein gleichlautender Antrag bereits einmal ergebnislos blieb, dürften die Chancen diesmal gut stehen. Denn Fünfkirchen ist neben Essen beziehungsweise dem Ruhrgebiet insgesamt sowie Istanbul eine der drei Europäischen Kulturhauptstädte 2010. Die kulturgeschichtlich bedeutsame und architektonisch sehr reizvolle Stadt zwischen Donau und Drau ist das kulturelle Zentrum der Donau­schwaben in der Region Branau (Baranya). Es wird geschätzt, dass jeder Zehnte der 160000 Einwohner von Fünfkirchen donau­schwäbische Wurzeln hat. Zwischen 50000 und 60000 der insgesamt rund 220000 Ungarndeutschen leben heute in der Branau. Die meisten sind auf den Dörfern beheimatet, wo mehrsprachige Ortsschilder längst selbstverständlich sind. Allein in der Branau, die auch als „Schwäbische Türkei“ bekannt ist, gibt es derzeit 102 Gemeinden in ungarndeutscher Selbstverwaltung. M.S.

 

Drang nach rumänischen Pässen in Moldawien: Der rumänische Präsident Traian Basescu hat bei seinem Staatsbesuch in der benachbarten Republik Moldau Ende Januar angekündigt, moldauische Anträge für eine rumänische Staatsbürgerschaft schneller bearbeiten zu lassen. Die einst als russische Provinz Bessarabien auch von einer großen deutschen Volksgruppe bewohnte Region im östlichen Karpatenvorland zwischen Pruth, Dnjestr und Schwarzmeerküste ist ethnisch und kulturell vor allem rumänisch geprägt. In Rumänien gibt es deshalb nicht wenige Stimmen, die für eine Wiedervereinigung des wirtschaftlich heruntergekommenen Gebietes mit dem „Mutterland“ werben. Diese Idee stieß bisher insbesondere bei den in der Region beheimateten oder zu Sowjetzeiten zugewanderten Slawen, allen voran den Russen, auf Widerstand, der vom Kreml massiv unterstützt wurde. Doch der Beitritt Rumäniens zur Europäischen Union und die Perspektive einer über den Doppelpass möglichen Freizügigkeit für Moldauer im EU-Raum hat Bewegung in die seit Jahren erstarrten Fronten gebracht. So wies Präsident Basescu nach Angaben der Tageszeitung „România Libera“ darauf hin, dass selbst viele ethnische Russen im separatistischen, von der Republik Moldau jedoch nach wie vor beanspruchten Transnistrien nach einer Großmutter suchen würden, die in der Zwischenkriegszeit im damals rumänischen Bessarabien lebte, um einen Pass für die freie Fahrt nach dem Westen zu bekommen.  M.S.

 

Südliches Ostpreußen Spitzenreiter bei Arbeitslosigkeit: Die Arbeitslosigkeit im südlichen Ostpreußen ist spürbar gestiegen, obwohl die Wirtschaft sich zu erholen begann – so fasst das Wirtschaftskolloquium des Woiwoden von Ermland und Masuren das letzte Quartal des Jahres 2009 zusammen. Die Region ist der unrühmliche Spitzenreiter in der Arbeitslosenstatistik der Republik Polen – mehr als 20 Prozent waren es am Jahresende 2009 und 21,4 Prozent Ende Januar dieses Jahres. Mit über 30 Prozent am höchsten ist die Arbeitslosenquote in den Kreisen Bartenstein, Braunsberg und Johannisburg. Voraussichtlich wird die Arbeitslosigkeit im März leicht fallen, aber am meisten hängt die Verringerung von der wirtschaftlichen Situation des Landes ab. Zur Zeit sieht man die Wirtschaft im Aufbruch.         PAZ


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