20.04.2024

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13.03.10 / Faschismuskeule

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-10 vom 13. März 2010

Faschismuskeule
von Hans-Jürgen Mahlitz

Nahezu zeitgleich wurde in München, der vormaligen „Hauptstadt der Bewegung“, zweimal mit der Faschismus­keule zugeschlagen – freilich mit höchst unterschiedlichem Effekt. Erst billigt das oberste bayerische Verwaltungsgericht die Umbenennung der Meiserstrasse (s. Seite 10) und macht sich so zum Büttel eifernder „Antifaschisten“, die den einstigen Landesbischof vom tapferen NS-Gegner posthum zum Antisemiten herabwürdigen.

Zwei Tage später, das traditionell-bayerische Politiker-„Derblecken“ (= Hochnehmen, Veralbern) zum Starkbieranstich am Nockherberg: Kabarettist Michael Lerchenberg greift tief in die Antifa-Mottenkiste, verunglimpft Hartz-IV-Kritiker Guido Westerwelle als potenziellen KZ-Betreiber und zieht sich mit seiner geschmacklosen Auschwitz-Anspielung den – berechtigten – Zorn der Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, zu. Kurz darauf muss er den prestigeträchtigen Job in der Paulaner-Kanzel aufgeben.

Da kommt Schadenfreude auf: Endlich trifft die Faschismus­keule einmal nicht das avisierte Opfer, sondern denjenigen, der sie geschwungen hat. Wenngleich der Verdacht bleibt, dass die Empörung vielleicht nur deshalb so groß war, weil Lerchenberg sich mit dem Liberalen Westerwelle das „falsche“ Opfer ausgeguckt hatte. Wäre er mit ähnlichen Unflätigkeiten auf einen Konservativen (einen „Rechten“ also) losgegangen, dürfte er wohl weiter sein kabarettistisches Unwesen treiben.


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