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27.03.10 / »Kant der Europäer« im Museum der Stadt Königsberg / Ausstellung in Duisburg über die Wechselbeziehung zwischen dem Philosophen und dem Kontinent – Eröffnung am 24. April

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-10 vom 27. März 2010

»Kant der Europäer« im Museum der Stadt Königsberg
Ausstellung in Duisburg über die Wechselbeziehung zwischen dem Philosophen und dem Kontinent – Eröffnung am 24. April

Am 28. März geht im Museum Stadt Königsberg die derzeitige Ausstellung „Königsberger Musikleben“ mit einer Führung um 15 Uhr durch Lorenz Grimoni zu Ende. Anschließend ist das Museum bis zum 24. April für Besucher geschlossen. In der Zwischenzeit wird dort eine neue große Ausstellung mit dem Thema „Kant der Europäer“ aufgebaut. Das Museum Stadt Duis­burg in der Stiftung Königsberg nimmt die europäische „Kulturhauptstadt Ruhr“ zum Anlass, an diesen großen Königsberger Philosophen zu erinnern, der die europäische Geistesgeschichte und mit ihr auch das gegenwärtige Europa geprägt hat. So geht die Ausstellung unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert in einem ersten Bereich auf die Biographie des Philosophen in seiner Heimatstadt ein. In einem zweiten Bereich werden vielfache europäische Bezüge in seinem Leben dokumentiert, beispielsweise waren seine besten Freunde die englischen Kaufleute J. Green und R. Motherby. In einem dritten, umfangreichen Bereich werden europäische Philosophen von der Antike bis in Kants Zeit vorgestellt, mit deren Philosophie sich der Königsberger auseinandergesetzt hat, um zu seiner Epoche-machenden neuen kritischen Philosophie zu kommen, die er selbst als „kopernikanische Wende“ des Denkens bezeichnet hat und die nicht zu verwechseln ist mit der „kritischen Theorie“ der so genannten Frankfurter Schule. Schließlich präsentiert die Ausstellung in einem vierten Bereich Beispiele der Rezeption des kantischen Werkes in europäischen Ländern und Institutionen wie beispielsweise der Europäischen Union. Der „Deutsche Idealismus“ und verschiedene Schulen basieren auch auf Kant. Mit seiner Rechtsphilosophie, seiner Staatsphilosophie, seiner Religionsphilosophie und mit seinen ethischen Gedanken zu Menschenwürde und Humanität wurde er ein Mitbegründer der westlichen Werte und ein Vordenker der modernen Nationalstaaten. Durch seine Philosophie des Völkerrechts ist er nicht nur ein Denker für Europa, sondern für die ganze Welt geworden. Man denke nur an die Schrift „Zum ewigen Frieden“. An der Vorbereitung sind außer den Mitarbeitern des Museums Universitätsdozenten, diverse Bibliotheken und Institute sowie private Leihgeber beteiligt. Das Museum wird sämtliche Erstschriften der Werke Kants präsentieren, Originalschriften großer europäischer Philosophen des 18. Jahrhundert wie Sir Isaac Newton, Gottfried Wilhelm Leibniz, Jean-Jacques Rousseau und Moses Mendelssohn. Dazu kommen viele Originalbilder, die Kant darstellen, ferner die umfangreiche Münz- und Medaillen-Sammlung zu Kant sowie zahlreiche Exponate, die die Zeit Kants in Königsberg dokumentieren. Zur Ausstellungseröffnung am Sonnabend, 24. April, 11 Uhr in der Salvatorkirche in unmittelbarer Nähe des Museums ist jedermann herzlich eingeladen. Den Hauptvortrag zum Thema hält Steffen Dietzsch von der Humboldt-Universität in Berlin. Lorenz Grimoni Bis zum 9. Januar 2011 ist die Ausstellung dienstags, mittwochs, donnerstags und sonnabends von 10 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 14 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Gruppenführungen sind nach Anmeldung bei Frau Fischer möglich. Frau Fischer ist am Montag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 13 Uhr unter der Telefonnummer (0203) 2832151 erreichbar. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch unter dem Thema „Kant der Europäer – Europäer über Kant“. In diesem Buch sind insgesamt 16 Beiträge enthalten, darunter auch einer Lammerts. Die übrigen Texte stammen von fünf weiteren deutschen und zehn nicht-deutschen europäischen Verfassern. Das Werk kann ab Ausstellungseröffnung im Museum Stadt Königsberg erworben werden.


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