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03.04.10 / Mythos der Unschädlichkeit / Die HU pflegt bis heute Kontakte zur Pädophilen-Lobby

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-10 vom 03. April 2010

Mythos der Unschädlichkeit
Die HU pflegt bis heute Kontakte zur Pädophilen-Lobby

Seit ihrer Gründung setzt sich die Humanistische Union für die radikale Liberalisierung von Recht und Gesellschaft ein. Schon früh bot sie dabei befremdlichen Emanzipationsbestrebungen ein Forum. Kampfparolen gegen das jeweils geltende Sexualstrafrecht ziehen sich bis heute wie ein roter Faden durch HU-Publikationen – die Klage über eine angeblich „kreuzzugartige Kampagne gegen Pädophile“ ist nur eine von vielen.

Im Jahr 1978 stellte der Bremer Rechtswissenschaftler Rüdiger Lautmann in einer provokanten Broschüre die Frage „Sexualdelikte – Straftaten ohne Opfer?“ Darin heißt es: „Der Fall Pädophilie verliert nur langsam an Unzugänglichkeit; erst allmählich bauen Sexualpsychologie und -kriminologie die theoretische Stützkonzeption ab, die in der Bevölkerung und in den Kontrollinstanzen lange tief verankert war.“ Lautmann kämpfte damals nicht nur für die Rechte Homosexueller. Seine Handschrift trägt auch ein speziell auf Pädophile zugeschnittener Antrag zur Reform des Sexualstrafrechts von 1979, den die HU unterstützte. In einem Aufwasch sollten die damaligen Paragraphen 175 (sexueller Kindesmissbrauch) und 176 (Homosexualität mit unter 18-Jährigen) des Strafgesetzbuches abgeschafft werden: „Beide Vorschriften kriminalisieren die sexuelle Orientierung Homosexualität und Pädophilie/Päderastie“. Noch 1988 forderte beispielsweise der Grünen-Politiker und HU-Aktivist Volker Beck, Pädophile zu entkriminalisieren. Die HU stand mehr als nur „im Kontext“ gewisser Wissenschaftsmoden. Kontakte zu offen pädosexuellen Interessengruppen wurden von ihr jahrelang gepflegt. So war die HU zumindest bis Ende der 90er Jahre über gemeinsame Tagungen mit der bundesweit tätigen „Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität AHS e.V.“ vernetzt. In deren Programm heißt es: „Einigen Mitgliedern unserer Gesellschaft wird das Ausüben von Sexualität verwehrt, das Recht auf Sexualität regelrecht abgesprochen: zum Beispiel Kindern.“ Die AHS gilt unter Opfern sexuellen Missbrauchs als Pädo-Organisation. Dabei wusste die HU, worauf sie sich einließ: Viele der bürgerlich gutsituierten AHS-Aushängeschilder gehörten schon dem Verein „Deutsche Studien- und Arbeitsgemeinschaft für Pädophilie“ an. Organisator der Verbindung von HU und AHS war AHS-Vorstand Johannes Glötzner, der zugleich im Bundesvorstand der HU saß.

Erst 2004 distanzierte sich die HU von der AHS, behält die Kontakte und engen personellen Bindungen aber bis heute bei. Das AHS-Kuratorium ist über Fritz Sack nach wie vor eng an die HU gebunden, der zugleich im heutigen Beirat der HU aktiv ist. Auch im Vorstand der HU sitzen noch viele Anhänger der alten Denkschule, auch wenn der Verband als Ganzer sich von manchem überaus beschämenden Papier distanziert hat. Der Mythos unschädlicher Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen lebt in den Reihen der HU fort. Während Beck sich von seinen einstigen Ansichten distanziert hat, steht bei anderen dieses Umdenken noch aus. SV


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