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03.04.10 / Ein Torpedo / Walther Schwieger versenkte die »Lusitania«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-10 vom 03. April 2010

Ein Torpedo
Walther Schwieger versenkte die »Lusitania«

Mit einem Torpedo schrieb Walther Schwieger Geschichte. Vor 125 Jahren, am 7. April 1885, kam der Spross einer angesehenen Berliner Familie in der Reichshauptstadt zur Welt. 1903 wurde er Seekadett der Kaiserlichen Marine, 1906 Leutnant zur See und 1914 Kapitänleutnant. Ab 1911 diente er bei der U-Bootwaffe, ab 1912 als Kommandant. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wechselte er von seinem ersten eigenen Boot U 14 auf U 20.

Auf seiner siebten Fahrt versenkte Schwieger am 7. Mai 1915 das britische Passagierschiff der Cunard Line „Lusitania“. Den Angriff überlebten nur 761 Personen. 1198 Menschen fanden den Tod, darunter 128 US-Amerikaner. Außer Zivilisten hatte das Schiff auch Waffen und Munition an Bord, worauf insbesondere von deutscher Seite verwiesen worden ist. Umstritten ist, ob die britische Führung bewusst das Schiff mit seinen US-amerikanischen Zivilisten dem deutschen U-Boot vor die Torpedorohre getrieben hat, um den Kriegstreibern in den Vereinigten Staaten ihr Werk zu erleichtern. Wenn das stimmt, waren die Täter insoweit erfolgreich, als die USA dem Reich 1917 mit dessen U-Boot-Krieg als Begründung den Krieg erklärten.

Außer der „Lusitania“ versenkte Schwieger mit U 29 auf 21 Fahrten noch den kanadischen Passagierdampfer der Allan Line „Hesperian“ und weitere Schiffe, bevor er das U-Boot 1916 fünf Seemeilen nördlich des westdänischen Bovbjerg auf Grund setzte, so dass es aufgegeben werden musste. Im darauffolgenden Jahr erhielt Schwieger mit dem Neubau U 88 sein letztes Boot. Am 5. September 1917, Schwiegers Todestag, lief sein Boot zur dritten und letzten Fahrt aus, um in der Biskaya Handelskrieg zu führen. Nördlich der Westfriesischen Insel Terschelling geriet das U-Boot in die kurz zuvor ausgelegte britische Minensperre 56. Eine der Minen explodierte und machte U 88 zum stählernen Grab für seine Besatzung. Manuel Ruoff


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