24.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
03.04.10 / Ein Bestseller / Emmy von Rhoden schuf den »Trotzkopf«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-10 vom 03. April 2010

Ein Bestseller
Emmy von Rhoden schuf den »Trotzkopf«

Der „Trotzkopf“ Ilse Machet hat (ähnlich dem „Nesthäkchen“ Annemarie Braun) das Zeug dazu, generationenverbindend zu wirken. Die Älteren von uns kennen den „Trotzkopf“ noch aus dem gleichnamigen Roman, die Jüngeren aus dessen Verfilmung des Bayerischen Rundfunks mit Anja Schüte in der Hauptrolle, der zeitweiligen Ehefrau Roland Kaisers, welche die männlichen Zeitgenossen vielleicht eher als Julia in „Zärtliche Cousinen“ kennen. Ilse Machet hieß eigentlich Else Friedrich beziehungsweise nach ihrer Ehe mit dem Göttinger Justizrat Dr. Georg Wildhagen Else Wildhagen. Wie Ilse besuchte Else ein Internat, nämlich das des Fräulein Möder in Eisenach. Und Else schrieb ein Tagebuch, das ihre Mutter zusammen mit eigenen Recherchen an der Schule zu den Erlebnissen des „Trotzkopf“ verarbeitete.

Die Mutter war niemand anders als Emilie Auguste Karoline Henriette Friedrich geborene Kühne alias Emmy von Rhoden. Die Schriftstellerin kannte das Bürgertum, dem „Trotzköpfchen“ entstammt, aus eigener Anschauung und Erfahrung, kam sie doch am 15. November 1829 in Magdeburg als Tochter eines Bankiers und dessen Ehefrau zur Welt. 25-jährig heiratete sie 1854 den Schriftsteller und Journalisten Dr. Fried­rich Friedrich. Mit ihm hatte sie zwei Kinder, einen Sohn und eben Else, die später als Schriftstellerin in die Fußstapfen ihrer Mutter trat und mit „Aus Trotzkopfs Brautzeit“, „Aus Trotzkopfs Ehe“ und „Trotzkopfs Nachkommen“ die Geschichte Ilses bis über deren Tod hinaus fortgesetzt hat. Emmy von Rhoden verfasste auch noch andere Werke wie „Das Musikantenkind“ und „Lenchen Braun“ sowie diverse Erzählungen, die in Periodika veröffentlicht wurden, aber unsterblich wurde sie mit der „Passionsgeschichte für erwachsene Mädchen“ „Der Trotzkopf“ – die der Stuttgarter Verleger Gustav Weise leider erst einige Wochen nach ihrem Tod am 7. April 1885 verlegt hat. Ilse Hennigs


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren