19.04.2024

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10.04.10 / Teures Anliegen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-10 vom 10. April 2010

Teures Anliegen
von Rebecca Bellano

Wir müssen uns fragen, ob die CDU noch eine europafreundliche Partei ist“, soll selbst Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gegrummelt haben, nachdem die deutsche Kanzlerin in Sachen Griechenlandhilfe für viele überraschend knauserig war. Überhaupt wurde Merkel in den eigenen Reihen vorgeworfen, dass ihr Europa nicht genauso Herzensanliegen sei wie ihrem Vorgänger Helmut Kohl.

Angesichts dieses Vorwurfs stellt sich die Frage, ob CDU und CSU die Größe der Liebe zur europäischen Einigung mit der Höhe des Betrages gleichsetzen, den Deutschland dafür zahlt. Der Verdacht ist nicht neu, rückt aber durch die Verstimmung in der Partei aufgrund Merkels Zurückhaltung bei der Griechenlandhilfe wieder ins Blickfeld.

Doch was ist das bitte für eine eindimensionale Sicht? Überhaupt gibt es wenig konstruktive Kritik aus den Reihen der Union, aber auch der anderen deutschen Parteien an der Arbeit der Europäischen Union. Die Unzufriedenheit vieler Bürger mit den Entwicklungen auf der Ebene der EU betrifft selten die grundsätzliche Idee, sondern vielmehr deren Umsetzung, die nachweislich schon allein aus Gründen der Effizienz verbesserungsfähig wäre. Doch in den Unionsparteien scheint ein „Weiter so“ zu dominieren, und wenn etwas nicht rund läuft, dann wird eben noch mal das deutsche Portemonnaie geöffnet. Danke an Angela Merkel, dass sie dieses Mal gegen die „Europafreunde um jeden Preis“ in ihrer Partei gehandelt hat.


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